Sasha Marianna Salzmann ist Gastgeberin einer neuen Gesprächsreihe am Burgtheater.

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Der Strom an Premieren reißt in diesem Herbst am Burgtheater nicht ab. Schließlich gilt es nach dem Intendanzwechsel, rasch einen neuen Spielplan für vier Bühnen (Burg- und Akademietheater, Kasino und Vestibül) auf die Beine zu stellen. Dieses Mal aber geht es nicht um Inszenierungen, sondern um Angebote zum Diskurs, die Direktor Martin Kusej bei seiner Spielplangestaltung verstärkt in Aussicht gestellt hat. Theater ist eben auch eine "Andockstation für politische Fragestellungen" (Kusej). Umgesetzt wird dies nun in geballter Ladung an vier aufeinanderfolgenden, hochkarätig besetzten Terminen unterschiedlichen Formats.

Nazis und Goldmund

Den Beginn machen am Samstag Nazis und Goldmund, eine Gruppe von Autorinnen und Autoren (u. a. Gerhild Steinbuch, Jörg Albrecht, Thomas Arzt, Thomas Köck), die in Texten zur unmittelbaren Gegenwart, vom Pamphlet bis zum Lied, politisch Stellung bezieht. Gelesen und gespielt werden sie im ersten Teil dieser Kollektivsalon benannten Reihe (9. 11., 19 Uhr) von den Schauspielerinnen Marta Kizyma, Stacyian Jackson, Deleila Piasko und Stefanie Dvorak.

Die bewährte Gesprächsreihe Europa im Diskurs im Burgtheater wird am 10. 11. fortgesetzt. Über "Europäische Nation versus Europa der Nationen" diskutieren Ruth Wodak, Jacques Rupnik, Ivan Krastev und Constanze Itzel, moderiert vom Politologen Ivan Vejvoda. Die neue Gesprächsreihe Apropos Gegenwart, alternierend gehostet von Isolde Charim und Sasha Marianna Salzmann, startet am 11. 11. (20 Uhr); Letztere macht den Anfang mit Gast Doron Rabinovici. Es geht um Widerstand(skämpferInnen). Diskursstoff bietet auch immer wieder Schriftsteller und Orientalist Navid Kermani, der am Dienstag seine in Buchform versammelten Reden präsentiert: Morgen ist da. Reden (C. H. Beck).

(Margarete Affenzeller, 6.11.2019)