In einer Kampagne werben die Wiener Linien aktuell gegen Manspreading: In einer Broschüre werden Männer mit gespreizten Beinen dargestellt, dazu wirbt das Unternehmen mit dem Slogan "Sei ein Ehrenmann und halt deine Beine zam". Während der Beitrag zum Teil auf Zuspruch trifft, zeigten sich auch viele User verärgert.

Aus Sicht eines Nutzers etwa handelt es sich bei dem Beitrag um "Sexismus in Reinform im Jahr 2019", in weiteren Kommentaren wird moniert, dass das Bild nur Männer darstelle, die die Beine spreizen. Andere User argumentieren, dass die männliche Anatomie zu einer solche Sitzweise führe. Einige Nutzer fordern weitere "Schummelzettel", beispielsweise zum richtigen Aus- und Einsteigen.

Wiener Linien erwägte rechtliche Schritte

In einem erfundenen Sujet, das ursprünglich wohl auf Reddit zurückzuführen ist, wird eine Frau mit Taschen auf beiden Seiten dargestellt, dazu der Text "Owe mit da Toschn, sonst gibts auf die Goschn" und "Keine echten Probleme. Wiener Linien". Ein Umstand, der für weitere Kritik sorgte: Gegenüber der "Futurezone" distanziert sich das Unternehmen von dem Beitrag – "Aufrufe zur Gewalt gibt es nicht bei uns", heißt es.

Reddit löscht Beitrag

Zudem würden rechtliche Schritte überlegt. Auch Reddit-Moderatoren reagierten und löschten das Posting mit der Erklärung, dass das Forum ein Ort für "lebendige Diskussionen ist, wo unterschiedliche Ansichten willkommen sind". Daher lösche man Beiträge, die darauf abzielen, Streit zu schüren.

Seit die Wiener Linien besonders Männer dazu aufgefordert haben, ihre Beine zusammenzuhalten, ist Manspreading wieder im Gespräch. Was sagen Fahrgäste in Wien dazu, gibt es dieses Phänomen?
DER STANDARD

Schon in der Vergangenheit war Manspreading immer wieder Thema. In der spanischen Hauptstadt Madrid ist es sogar explizit verboten, in anderen Ländern gab es immer wieder Kampagnen gegen das Phänomen. (red, 7.11.2019)