Polizeieinsatz nach Halloween in einer Straße in Orinda, Kalifornien, in der in einer Airbnb-Unterkunft eine Party mit mehr als 100 Menschen stattfand. Bei einer Schießerei in der Nacht auf 1. November wurden dort fünf Menschen getötet.

Foto: EPA/John G. Mabanglo

San Francisco – Nach tödlichen Schüssen in einem über Airbnb vermieteten Haus in Kalifornien will die Buchungsplattform alle sieben Millionen Häuser und Wohnungen in ihrem Angebot überprüfen. Das schrieb Firmenchef und Mitgründer Brian Chesky am Mittwoch in einer E-Mail an seine Mitarbeiter.

"Bis zum 15. Dezember 2020 wird jedes Haus und jeder Gastgeber auf Airbnb überprüft mit dem Ziel einer hundertprozentigen Verifizierung", so Chesky.

Am Donnerstag vergangener Woche waren bei einem Schusswaffenangriff auf einer Halloween-Party in einem über Airbnb vermieteten Haus im kalifornischen Orinda fünf Menschen getötet und mehrere weitere verletzt worden. Als Konsequenz verkündete Chesky bereits am Samstag, dass Airbnb alle "Partyhäuser" aus seinem Angebot verbanne.

Prüft Adressen und Fotos

Nun soll das Vertrauen der Kunden überdies durch die Überprüfung aller Angebote weltweit zurückgewonnen werden. "Wir glauben, dass Vertrauen ins Internet mit der Überprüfung der Genauigkeit von Informationen auf Internetplattformen beginnt", erklärte Chesky. Dies sei "ein wichtiger Schritt für unsere Branche". Die Überprüfung umfasst nun unter anderem die Adressen und Fotos und "diejenigen, die unsere hohen Erwartungen erfüllen, werden klar gekennzeichnet", kündigte der Firmenchef an.

"Nachbar-Hotline"

Airbnb wolle "schlechte Akteure" daran hindern, die Plattform für sich zu nutzen, erklärte Chesky. Dazu soll eine rund um die Uhr besetzte "Nachbar-Hotline" eingerichtet werden, die Hinweise auf Sicherheitsbedenken hinsichtlich Airbnb-Unterkünften entgegennimmt. Außerdem werde es Überprüfungen von "Hochrisiko-Reservierungen" geben.

Airbnb bietet Unterkünfte in etwa 190 Ländern an. Die Plattform hat den Tourismus in aller Welt umgekrempelt und viele Städte und Regionen zu einschränkenden Regelungen veranlasst. Für 2020 plant Airbnb seinen Börsengang, der ihm Schätzungen zufolge bis zu 35 Milliarden Dollar (31,6 Milliarden Euro) einbringen könnte. (APA, 7.11.2019)