AUA-Chef Alexis von Hoensbroech bei der Pressekonferenz der Austrian Airlines AG.

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Die Lufthansa verordnet der AUA eine ordentliche Diät. Für heuer erwartet man nach sechs Jahren Gewinn wieder Verluste. Auch wenn es nicht überraschend kommt – für die Wiener Tochter ist das bitter. 90 Millionen Euro sparen, das geht an die Substanz. Hunderte Jobs sollen wegfallen. Für die gut 7000 Mitarbeiter liegt wieder einmal Unsicherheit in der Luft: Dass das tatsächlich ohne Kündigungen zu stemmen sein wird, ist zu bezweifeln.

Auch darüber hinaus ist die Zukunft alles andere als rosig. Weniger wird der Wettbewerb durch die Billigkonkurrenz nicht, und die AUA ist, was ihre Ertragsstärke betrifft, schon lange schwach auf der Brust. Die aktuellen Geschäftszahlen liefern der Mutter Stoff genug, um endlich das zu tun, was man in Frankfurt für nötig hält.

Strategische Mängel beseitigen

Also soll der neue Chef schaffen, woran viele davor gescheitert sind: in Wien eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen. Alexis von Hoensbroech, seit Sommer 2018 Chefpilot der AUA, soll strategische Mängel beseitigen, die schon längst nicht mehr existieren sollten. Dazu gehören Bundesländerbasen, die nicht wirtschaftlich zu betreiben sind – auch wenn ihre Auflösung politisch wenig Begeisterung auslöst. Dazu kommen weitere Schritte, die wehtun. Automatisierung, da und dort weniger Personal, etwa beim Einchecken am Flughafen. Bleibt zu hoffen, dass die Strategie aufgeht und es dann nicht in einigen Jahren heißt: Fürs Durchstarten ist es zu spät. (Regina Bruckner, 7.11.2019)