Saeid Mollaei (r.) wird in Österreich erstmals seit seiner Flucht einen Wettbewerbskampf bestreiten.

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Wien – Saeid Mollaei hat bei der Judo-WM im September in Tokio für Aufsehen gesorgt. Der Titelverteidiger musste auf Geheiß der iranischen Sportführung das Halbfinale verlieren, um ein Duell mit einem Israeli zu vermeiden, ging an die Öffentlichkeit und setzte sich nach Deutschland ab. Dort erhielt er nun den Flüchtlingsstatus und gibt beim Final Four der österreichischen Bundesliga ein Comeback.

Mollaei tritt als Lizenzkämpfer für die Galaxy Tigers an, den Titelverteidiger. Die Wiener peilen ihren siebenten Titel in Serie und den insgesamt achten an und haben am Samstag im Halbfinale (Neuauflage des Vorjahresfinales) den JC Wimpassing (NÖ) als Gegner. Die zweite Paarung lautet LZ Wels gegen JU Flachgau.

Legionärsflut

Im Kader der Tigers finden sich drei weitere Legionäre und auch die Gegner setzen auf teils prominente Unterstützung aus dem Ausland. Es ist in Österreichs Bundesliga durchaus üblich, für das Final Four starke Legionäre zu verpflichten.

Der Iran wurde nach dem Vorfall um Mollaei übrigens vom Weltverband für alle internationalen Bewerbe gesperrt. Der Grund ist die Weigerung, gegen israelische Athleten anzutreten oder auch nur mit ihnen auf dem Siegespodest zu stehen. (APA, red 7.11.2019)