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Wien – Nach fünf Jahren im Amt hat der scheidende Präsident der EU-Kommission, Jean-Claude Juncker, am Donnerstag sein Abschiedsinterview in der "ZiB 2" gegeben. Darin forderte er von der künftigen Regierung, sich klarer ihrer Rolle in Europa bewusst zu werden: "Ich hätte gerne, dass Österreich sich endgültig darauf verständigt, welche Rolle Österreich, die Republik, in Europa spielen möchte", so Juncker. Ohne "das österreichische Dazutun" halte er die EU für nicht vollständig. Österreich brauche jetzt eine "solide Regierungsstruktur", um seine Rolle als vermittelnde Position zwischen vielen wieder einnehmen zu können.

Jean-Claude Juncker im Gespräch mit ORF-Journalist Peter Fritz.
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In innenpolitische Dinge habe er sich eigentlich nicht einzumischen, räumte Juncker ein, fügte aber nicht ohne Koketterie an, er sei "wahrscheinlich in Brüssel derjenige, der Österreich am besten kennt". Und, um seinem Appell an eine künftige Regierung noch ein wenig Nachdruck zu verleihen: "Ich äußere mich nicht zu der Regierungsbildung – obwohl das, was sich anbahnt, mir sehr gut gefällt."

Ursula von der Leyen tritt Anfang Dezember ihr Amt als Kommissionspräsidentin an. Noch unklar ist die endgültige Besetzung der Kommission. (red, APA, 8.11.2019)