Neuer Chef.

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"Mit einem großen Vertrauensvorschuss" ist Burgenlands Ex-Landeshauptmann Hans Niessl am Freitag zum Präsidenten der Bundessportorganisation (BSO) gewählt worden. Der 68-Jährige, der einziger Kandidat auf die Nachfolge des im August unerwartet verstorbenen Rudolf Hundstorfer war, wurde auf der BSO-Generalversammlung mir klarer Mehrheit für fünf Jahre in sein neues Ehrenamt gewählt.

"Ich werde alles unternehmen, um den Vertrauensvorschuss zu rechtfertigen", versprach Niessl anlässlich seiner Präsentation im "Studio 44" der Österreichischen Lotterien in Wien. Niessl, der zwischen 2000 und 2019 für die SPÖ LH des Burgenlands war, erhielt in der erstmals geheimen Wahl bei 4 Gegenstimmen und 1 Enthaltung das Vertrauen von 109 der 114 anwesenden Delegierten (von insgesamt 124), kam so problemlos auf die erforderliche Zweidrittelmehrheit. Neu ist auch die Amtsdauer des Präsidenten der BSO, die nunmehr als "Sport Austria" firmiert: fünf statt bisher drei Jahre.

Enge Verbundenheit

Niessl betonte seine enge Verbundenheit zum Sport. So habe er etwa in der Regionalliga gekickt, einige Clubs auf regionaler Ebene betreut und auch die Lizenztrainerausbildung absolviert. Als u.a. ehemaliger Direktor einer Sporthauptschule und 18 Jahre lang Vorsitzender des burgenländischen Sportbeirates sei gewappnet. "Von der gesamten Politik hat mir der Sport schon sehr viel Freude bereitet", betonte Niessl.

Gravierend anders dürfte die BSO unter Niessl nicht ausgerichtet werden. "Sport bringt mit einer Bruttowertschöpfung von rund 18 Milliarden Euro volkswirtschaftlich betrachtet immens viel, ist ein Wirtschaftsmotor. Das werden wir transportieren", versprach er. Damit das auch in Zukunft so bleibt, müsse man aber "an einigen Rädern drehen". Dabei denke er nicht nur an die flächendeckende Umsetzung der täglichen Sport- und Bewegungseinheit für Kinder, mehr Raum für Sport ("Öffnung der Sportstätten auf Bundesebene und mehr Vereine in die Schulen") und eine bessere Unterstützung für die rund 576.000 im Sport ehrenamtlich engagierten Menschen.

Anliegen

Nicht zuletzt die Finanzierung des rot-weiß-roten Sports sei ihm ein Anliegen. "Die Finanzierung war eher rückläufig, das ist ein Zustand, den man durchbrechen muss", betonte Niessl. Gerade der Bereich der Online-Wetten ("da könnten bis zu 30 Millionen Euro hereinkommen") biete sich diesbezüglich an. Auch die lange geforderte Valorisierung der Bundes-Sportförderung brachte er zur Sprache.

Weitere Punkte auf der Niessl-agenda: das schon länger geplante Berufssportgesetz, "grüne Sportveranstaltungen" z.B. unter Vermeidung von Plastik und die Institutionalisierung von Bundesländertagen. Niessl: "Ich sehe mich als Bindeglied zwischen Bund und Ländern." (APA, 8.11.2019)