Die Nordbahnhalle stand am Sonntag in Vollbrand.

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Zur möglichen Ursache des Brandes gab es zunächst keine Informationen.

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Die Wiener Feuerwehr stand mit rund 90 Mann im Einsatz.
DER STANDARD/APA

Wien – Alarmstufe 3 bei der Wiener Feuerwehr herrschte Sonntag kurz nach 13 Uhr wegen eines Großbrands in Wien-Leopoldstadt. Der Brandort war die Nordbahnhalle in der Leystraße. Das Feuer ging ohne Verletzte ab und war nach rund einer Stunden Löscheinsatz von bis zu hundert Mann unter Kontrolle. Am Sonntagabend meldete die Feuerwehr dann "Brand aus".

Vollbrand zu Mittag

"Wir sind etwa um 13 Uhr durch Anrufe zahlreicher Bewohner umliegender Häuser alarmiert worden. Unsere ersten am Einsatzort eintreffenden Kräfte stellten fest, dass sich in der Nordbahnhalle bereits ein Vollbrand entwickelt hatte. Die Alarmstufe wurde von 2 auf 3 erhöht", sagte Gerald Schimpf, Sprecher der Berufsfeuerwehr. Über der Leopoldstadt war eine hohe Rauchsäule zu sehen.

Vonseiten der Feuerwehr war man mit rund hundert Mann und 25 Fahrzeugen im Einsatz. Dabei waren auch drei Großtank-Löschfahrzeugen und zwei Teleskopmastbühnen. "Betroffen war die alte, leerstehende Halle. Ein Übergreifen der Flammen auf einen alten Backsteinturm daneben konnte verhindert werden", sagte Schimpf. Das Feuer wurde binnen einer Stunde unter Kontrolle gebracht. Unter Atemschutz wurde das Gebäude nach Personen durchsucht. Es wurde niemand gefunden.

"Eine Brandursache gibt es noch nicht", sagte Schimpf. Das wird erst Gegenstand von Ermittlungen sein.

Schicksal bereits vor Brand besiegelt

Die Nordbahnhalle war bis vor wenigen Monaten Schauplatz verschiedener Events, wurde in letzter Zeit aber nicht mehr genutzt. Es gab öffentliche Diskussionen über die Zukunft des Gebäudes. Die Bürgerinitiative "SOS Nordbahnhalle" setzte sich für deren Erhalt ein und sammelte 5.000 Unterschriften. Laut ORF soll der Petitionsausschuss der Stadt aber bereits am Donnerstag das endgültige Aus besiegelt haben. Die Stadt habe andere Pläne für die Gegend, die Nutzung des Veranstaltungsorts sei stets nur bis zum Jahr 2020 angelegt gewesen. Der Abriss sei für 2021 geplant. (red, APA, 10.11.2019)