Der Bayern-Präsident holte live auf Sendung zum Rundumschlag aus.

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Der kriselnde FC Bayern München bleibt in Deutschland trotz des 4:0-Erfolges gegen Borussia Dortmund Diskussionsthema Nummer eins. Das rief wieder einmal Uli Hoeneß auf den Plan gerufen – diesmal sogar live auf Sendung im Fernsehen.

SPORT1

Bei seinem Anruf im "Doppelpass" auf Sport 1 verbat sich Hoeneß die angeblich unsachliche Kritik und "despektierliche" Äußerungen am umstrittenen Sportdirektor Hasan Salihamidžić: "Hasan hat einen guten Job dieses Jahr gemacht. Dass er nicht ständig genannt wird, zwischen Karl-Heinz und mir, ist klar. Aber es ist unverschämt, wie mit ihm umgegangen wird." So seien etwa die "gelungenen" Transfers der Weltmeister Lucas Hernandez und Benjamin Pavard sowie von Talent Alphonso Davies "auf seinem Mist gewachsen".

Natürlich äußerte sich Hoeneß auch zur Trainerdiskussion. "Ich habe ja schon gestern nach dem Spiel gesagt, dass der Vorstand sich jetzt zunächst mal mit Hansi Flick beschäftigen sollte. Und ich habe gehört, das wollen sie in den nächsten Tagen tun. Und man hat jetzt durch dieses Spiel von gestern wunderbar Zeit gewonnen, diese Entscheidung in aller Ruhe zu diskutieren."

"Nicht aus der Hüfte schießen"

Ex-Bayern-Keeper Oliver Kahn wird bei der Trainersuche ein Wörtchen mitreden. "Möglicherweise oder sehr wahrscheinlich" würden Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Salihamidzic, die mit der Suche beauftragt sind, "auch mit Oliver Kahn und Herbert Hainer" sprechen, "und ich werde auch dabei sein", sagte Hoeneß.

Kahn, der ab Jänner einfaches Mitglied des Bayern-Vorstands ist und als Nachfolger von Rummenigge ab 1. Jänner 2022 aufgebaut wird, wünscht sich einen Mann mit Programm als neuen Trainer. Man solle sich "sehr, sehr viele Gedanken machen, weil es darum gehen muss, auch einen Trainer zu bekommen, der eine Ära möglicherweise wieder prägen kann, und das ist etwas, was man jetzt nicht aus der Hüfte schießen kann."

Mit Flicks Vorgänger waren offenbar viele Spieler unzufrieden, wie Hoeneß durchblicken ließ. "Es hat sicherlich Strömungen innerhalb der Mannschaft gegeben, die den Trainer weghaben wollten. Deswegen hat die Führung entsprechend reagiert", sagte der Präsident. Außerdem meinte Hoeneß: "Die Mannschaft hat einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass Niko Kovac nicht mehr da ist. Heute haben sie gemerkt: 'Hoppla, wir müssen liefern!' Und sie haben geliefert." (red, sid, 10.11.2019)