"Let It Snow": Im Bild Isabela Merced, Shameik Moore auf Talfahrt.

Foto: Netflix/Steve Wilkie

So wie es kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Ausrüstung gibt, so gibt es keine schlechte Jahreszeit, nur schlechtes Unterhaltungsprogramm dazu. Der anbrechende Winter zum Beispiel verlangt nach Weihnachtsfilmen. Und da gilt: Wenn es draußen kalt und schiach ist, muss das Unterhaltungsprogramm schöne, warme Gefühle in der Brust machen. Liebe muss her – mit ein bisschen Herzschmerz, der dann wieder mit Liebe gekittet wird.

Netflix

Genau das versucht Netflix mit der Teenie-Weihnachtsromanze Tage wie diese (Originaltitel Let It Snow, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Maureen Johnson, John Green und Lauren Myracle, seit Freitag verfügbar): In einer unerwartet verschneiten US-Kleinstadt spielen sich am Heiligen Abend drei Romanzen unterschiedlicher Ausprägung ab. Ja, das erinnert alles ein bisschen an Tatsächlich Liebe (was ja an und für sich nicht schlecht ist). Mit den Unterschieden, dass die Protagonisten alle um die 18 sind, Frauen wesentliche Rollen spielen und Homosexualität existiert.

Eine in verschiedene Einzelromanzen aufgedröselte Liebesgeschichte in einem verschneiten Ort zu Weihnachten: Das ist zwar nicht rasend originell, aber trotzdem schön. Auch wegen des hinreißenden Talents von Schauspielerinnen wie Kiernan Shipka (Mad Men) und Liv Hewson (Santa Clarita Diet). Zum perfekten Film für die kalte Jahreszeit macht Tage wie diese – neben der vielen Liebe – auch noch der unwiderstehliche Schmäh des Films. Anschauen und wohlfühlen! (Sebastian Fellner, 11.11.2019)