Zermatt: Bei Betrachtung aller einbezogenen Länder zeigt sich, dass mehr als die Hälfte der zehn teuersten Skigebiete Europas in der Schweiz liegen.

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Den Start der Skisaion hat die Ferienhaus-Suchmaschine Holidu zum Anlass genommen, die Preise von Unterkünften in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien und Spanien auszuwerten. Es wurden der jeweilige Durchschnittspreis pro Person und Tag zur Haupt- und Nebensaison in zahlreichen Skigebieten ermittelt. Zusätzlich wurden die Kosten für Tagespässe recherchiert. Dabei hat sich herausgestellt, dass Österreich im preislichen Mittelfeld liegt.

So sind die Skigebiete Kühtai, Obergurgl-Hochgurgl und Kitzbühel die teuersten Skigebiete hierzulande, wie man bei Holidu ausgerechnet hat. Ein Pistentag mit Liftkarte und Unterkunft liegt zwischen 155 und 162 Euro pro Urlauber pro Tag in der Hauptsaison. Am günstigsten ist der österreichische Winterurlaub im Lavanttaler Skigebiet. Hier betragen die durchschnittlichen Kosten pro Tag Ende Dezember nur knapp 44 Euro.

Kostenersparnis in der Nebensaison

Die Anreise im März statt im Dezember oder Januar ermöglicht in vielen heimischen Skigebieten eine deutliche Kostenersparnis. Unterkünfte in Kühtai oder auch in Ischgl werden in diesem Zeitraum um etwa 25 bis 35 Prozent günstiger.
Was sich ebenfalls anbietet, wenn ein Skiurlaub nicht viel kosten soll: Skifahren in weniger überlaufenen Gebieten. So kostet der Tagespass in Werfenweng zum Beipsiel für einen Erwachsenen in der Hochsaison nur 43 Euro – was leicht unter dem österreichischen Durchschnittspreis für Skipässe liegt (48 Euro).

Wer für seinen Skiurlaub nicht viel Geld ausgeben möchte, sollte sich bei den deutschen Nachbarn umsehen. So kosten Unterkunft und Skipass im Skigebiet Ochsenkopf im Fichtelgebirge zusammen nur etwa 40 Euro pro Person und Tag – sowohl in der Haupt- als auch in der Nebensaison. Dem Ochsenkopf auf dem Fuße folgt das Skigebiet am Großen Arber. Hier sind die Unterkünfte im Durchschnitt sogar günstiger, doch ist der Skipass 13 Euro teurer, weswegen die durchschnittlichen Gesamtausgaben pro Person pro Tag zwischen 53 (Hauptsaison) und 51 Euro (Nebensaison) betragen.

Teure Schweiz

Wer kleinere Skigebiete bevorzugt, wird in Schwangau fündig. Das Skigebiet Tegelberg – Schwangau ist mit drei Kilometern Pistenlänge überschaubar, dafür ist der Tages-Skipass mit 25 Euro der billigste in Deutschland nach dem Ochsenkopf. Ebenfalls als ruhiges Skigebiet zählt Schönau am Königssee, das preislich im deutschen Mittelfeld liegt. In der Ski-Hauptsaison liegen die durchschnittlichen Tagespreise bei 71 Euro pro Person, in der Nebensaison bei 64 Euro. In einem ähnlichen Preisniveau liegen in der Hochsaison die Skigebiete Reit im Winkl (68 Euro) und Winterberg (73 Euro). In der Nebensaison fallen in diesen beiden Skiregionen die Preise enorm.

In Zermatt (Schweiz) ist ein Skitag mit 182 Euro am teuersten. Davon schlägt allein die Unterkunft mit 110 Euro pro Tag zu Buche. In der Nebensaison sinken die Kosten deutlich und die Unterkünfte kosten nur noch die Hälfte. Damit liegt der durchschnittliche Tagespreis Ende März bei knapp 137 Euro. Ähnlich verhält es sich mit dem Skigebiet Corvatsch Furtschellas. In der Hochsaison sind pro Tag 176 Euro zu berappen, in der Nebensaison nur noch 126. Der Skipass ist hier allerdings sieben Euro teurer als in Zermatt und kostet 79 Euro.

Weniger bekannte Skigebiete

Das günstigste Skigebiet der Schweiz ist Brigels Waltensburg Andiast mit durchschnittlich 80 Euro pro Tag für Unterkunft plus Skipass. Generell macht die Schweiz ihrem Ruf als teures Urlaubsziel alle Ehre, trotzdem sind die Pisten bei Wintersportlern sehr beliebt und gerade zur Haupt-Skisaison kann sehr viel los sein.

Es lohnt sich, weniger bekannte Skigebiete aufzusuchen oder Angebote zu nutzen. Das familienfreundliche Skigebiet Arosa Lenzerheide zum Beispiel bietet Frühbuchern eines Tages-Skipasses verbilligte Tickets an. Auch Online-Buchungen können allgemein günstiger ausfallen als der Kauf des Tagestickets vor Ort.

Alternativ: Frankreich, Spanien, Italien

Nicht nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz lässt es sich Ski fahren, sondern auch in den Alpenländern Frankreich und Italien sowie in Spanien. Die Preise unterscheiden sich dabei stark. Frankreich besticht mit günstigen Preisen, während Italien der Schweiz dicht auf dem Fuße folgt. Auch Spanien hat diesbezüglich einiges zu bieten.

Dabei sticht vor allem Frankreich sticht durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hervor. Im bekanntesten Skigebiet des Landes, das 15 Kilometer lange Tal von Chamonix, das mehrere Orte umfasst, zahlen Urlauber 67 Euro für den Skipass "Mont Blanc Unlimited" und durchschnittlich 43 Euro für eine Unterkunft pro Nacht. Empfehlenswert ist es laut Holidu, gar nicht in den gleichnamigen Ort zu fahren, sondern in Les Houches zu übernachten und dort für zehn Euro weniger zu nächtigen.

Italien: Gut besucht

Wer ordentlich Pistenkilometer machen möchte, ist in Frankreich im Skigebiet Les Trois Vallées mit seinen 600 Pistenkilometern gut bedient. Die Kosten für das Skifahren und Übernachten betragen hier 104 Euro im Durchschnitt in der Haupt-, und 93 Euro in der Nebensaison. Damit ist dieses Skigebiet das teuerste in ganz Frankreich.

Norditaliens Skigebiete sind überaus gut besucht, was sich auch in den Kosten niederschlägt: In Cortina d’Ampezzo kostet die Unterkunft eine Person pro Nacht in der Ski-Hauptsaison knappe 110 Euro. Der durchschnittliche Gesamtpreis inklusive Tages-Skipass beträgt 167 Euro. Ein Besuch im März zahlt sich aus: Er ist nicht nur als schneereichster Monat ein guter Tipp, sondern Unterkünfte sind etwa 60 Prozent günstiger. Auf Platz zwei der teuersten Skigebiete in Italien liegt das beliebte Val Gardena (Grödnertal) mit einem durchschnittlichen Tagespreis von 151 Euro für Unterkunft und Tages-Skipass. In der Nebensaison ist dieses Skigebiet jedoch teurer als Cortina d’Ampezzo.

Spanien als Geheimtipp

Wer weniger Wert auf Après-Ski-Trubel legt, sollte die Hochebene von Folgaria im Trentino erwägen. Hier gibt es Pisten zu einem Durchschnittspreis von 89 Euro in der Haupt- und 73 Euro pro Person und Tag für Unterkunft und Pass in der Nebensaison.
Den günstigsten Tages-Skipass sowie durchschnittlichen Gesamtpreis bietet das Skigebiet Mottarone, zugleich das kleinste italienische Skigebiet in unserem Index. Mit gut bezahlbaren Unterkünften in der Haupt- und Nebensaison lockt das ebenfalls überschaubare Skigebiet Valmalenco – Alpe Palù. Da sich in Italien die durchschnittlichen Tagespreise über 100 Euro pro Tag unterscheiden können, lohnt sich der Preisvergleich in der Ski-Hauptsaison ganz besonders, heißt es im Preisvergleich.

In Spanien fällt vor allem Baqueira Beret auf, das mit einem Preis von 136 Euro pro Person deutlich teurer ausfällt als die anderen Skigebiete in Spanien und Andorra. Allein für die Unterkunft müssen Urlauber durchschnittlich mit 82 Euro im Dezember und Januar rechnen. Im März wird der Aufenthalt dafür deutlich günstiger und verringert sich um etwa 35 Euro pro Nacht. Valgrande Pajares, Valdezcaray und Alto Campoo hingegen sind Skigebiete für den etwas kleineren Geldbeutel: Die Kosten für eine Unterkunft liegen hier zwischen 18 und 26 Euro pro Tag und laden dazu ein, spanische Skigebiete zu entdecken. (red, 12.11.2019)