Der aktuelle Merkurtransit, hier aufgenommen von Hede-Bazouges (Westfrankreich) aus gesehen.

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Wien – Eine echte Sonnenfinsternis ist nur dann zu erleben, wenn der Erdmond so an der Sonne vorüberzieht, dass sein Schatten Teile der Erde verdunkelt. Allein seiner Nähe ist es zu verdanken, dass die Mondscheibe in der Lage ist, die Sonne für einige Minuten vollständig zu verdecken.

Der Merkur, der innerste Planet unseres Sonnensystems, zieht aus Sicht der Erde 13- bis 14-Mal pro Jahrhundert an der Sonnenscheibe vorüber, was dann ebenfalls eine Sonnenfinsternis zur Folge hat – allerdings eine, die aus unserer Sicht keine erkennbare Verdunkelung bewirkt.

Ohne Filter geht es nicht

Um einen solchen Merkurtransit zu beobachten, braucht es Teleskope und entsprechend starke Filter. Wer darüber verfügte, konnte diesen Montag eine derartige "Mikrosonnenfinsternis" mitverfolgen: "Wir haben den Anfang des Merkurtransits gut beobachten können", freute sich der Obmann der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA), Alexander Pikhard, Montag Nachmittag über "relativ wenige Wolken". Mit rund zehn Teleskopen beobachteten die Amateurastronomen trotz Kälte und Wind den seltenen Transit auf der Wiener Sophienalpe in Wien-Penzing.

Pünktlich um 13.35 Uhr begann der Planet Merkur, sich vor die Sonnenscheibe zu schieben. Bis zum Sonnenuntergang um 16.22 Uhr zog die winzige schwarze Scheibe des kleinsten Planeten des Sonnensystems über die Sonne – quasi als Mikro-Sonnenfinsternis.

Das letzte Mal war ein Merkurtransit 2016 zu sehen, das nächste derartige Himmelsschauspiel findet erst wieder 2032 statt. (red, 11.11.2019)