Innsbruck – Die Frage, ob die Tiroler Gletscherskigebiete Pitztal und Ötztal zusammengeschlossen werden dürfen, bleibt noch länger unbeantwortet. Wie das Land Tirol am Montag mitteilte, lagen bis Ende vergangener Woche noch nicht alle nötigen Gutachten vor, um mit der mündlichen Verhandlung der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) beginnen zu können.
Als voraussichtlicher Verhandlungsbeginn wurde nun der 22. Jänner 2020 genannt. "Damit soll eine angemessene Vorbereitungszeit sowohl für die Verfahrensparteien als auch für die Behörde gewährleistet werden", begründete das Land die Terminänderung. Zuvor hatte es geheißen, dass die mündliche Verhandlung Anfang Dezember stattfinden soll.
Bereits 2016 zur Prüfung eingereicht
Die Abteilung Umweltschutz tritt hier als zuständige UVP-Behörde auf. Die noch fehlenden Gutachten werden in das Gesamtgutachten – das Umweltverträglichkeitsgutachten – eingearbeitet. Nach der mündlichen Verhandlung wird, abhängig von deren Ausgang, entschieden, "ob und welche ergänzenden Verfahrensschritte notwendig sind, ehe der UVP-Bescheid erlassen werden kann", hieß es weiter. Die Projektunterlagen wurden bereits 2016 zur Prüfung eingereicht.
Der Zusammenschluss der beiden Gletscherskigebiete hatte in der vergangenen Woche für Aufregung gesorgt. Eine Onlinepetition, die sich gegen das Projekt ausspricht, zählt mittlerweile 134.700 Unterschriften (Stand Montag, 15.30 Uhr).
Eine Allianz bestehend aus WWF, Alpenverein und Naturfreunden wehrt sich ebenfalls gegen die Fusion. Die Projektbewerber dagegen sahen eine gezielte Verbreitung von Falschinformationen über das Projekt seitens der Gegner. Eine Plattform bestehend aus Pitztaler Jungunternehmern spricht sich ebenso für die "Gletscherehe" aus.
Insgesamt sollen für die umstrittene Gletscher-Ehe mehr als 750.000 Kubikmeter Gestein, Erde und Eis gesprengt und abgetragen werden, rechnen die Umweltorganisationen zusammen. Von einem Vorgipfel sollen wegen einer Station einer neuen Seilbahn gleich 40 Höhenmeter abgesprengt werden. (red, APA, 11.11.2019)