Airlines, vor allem British Airways in Großbritannien, stehen wegen "Übertankens" in der Kritik.

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Mehr Kerosin und CO2-Ausstoß als nötig: Einer BBC-Recherche zufolge ist in der Flugbranche eine Praxis gang und gäbe, bei der einige Airlines ihre Flugzeuge bewusst "übertanken", um Geld zu sparen. Experten nehmen an, dass auf europäischen Flugstrecken rund jedes fünfte Flugzeug mit zu viel Kerosin fliegt.

Der erhöhte CO2-Ausstoß wird in Kauf genommen, um zu vermeiden, dass die Flugzeuge an ihren Zielflughäfen wiederbetankt werden müssen – denn der Treibstoff ist dort teurer. Dabei würden auf manchen Flüge nur etwa zehn Pfund eingespart werden, allerdings könnten sich Fluglinien durch die Praxis auch hunderte Pfund ersparen.

Ein hoher Preis

Die Flugzeuge von British Airways hätten durch das "fuel tankering" allein im vergangenen Jahr 18.000 Tonnen CO2 ausgestoßen. Das entspricht etwa dem Treibhausgasausstoß einer 100.000-Einwohner-Stadt. British Airways hat nun eingeräumt, dass das Vorgehen "falsch sein könnte" – es sei aber auch aus "organisatorischen Gründen und wegen der Sicherheit" üblich.

Der britische Greenpeace-Chef John Sauven kritisierte die Flugbranche scharf und mahnte: Man dürfe nicht weiter darauf warten, dass Unternehmen ihren Treibhausgasausstoß freiwillig verringern. Kritik gab es unter anderem auch vom deutschen Berufsverband für Verkehrspiloten: Man dürfe keine Anreize für klimaschädliche Praktiken schaffen. Ob die Praxis auch bei österreichischen Fluglinien üblich ist, war zunächst nicht bekannt. (red, 11.11.2019)