Bild nicht mehr verfügbar.

Eine Sperre durch Whatsapp ist für die betroffenen Nutzer eine unerfreuliche Angelegenheit.

Foto: Thomas White / REUTERS

Whatsapp stellt für viele ein zentrales Kommunikationstool dar. Umso unerfreulicher ist, es wenn der eigene Account von einem Tag auf den anderen plötzlich gesperrt ist. Genau das passiert aber immer wieder, in den vergangenen Wochen sogar gehäuft, wie Nutzerbeschwerden belegen. Facebook verweist in so einem Fall recht allgemein auf einen Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen. Für die Betroffenen bietet dies wenig Ansatz, um die konkreten Gründe zu verstehen. Bei Yahoo Finanzen meint man nun aber die Ursache aufgespürt zu haben.

Chatnamen

Wie sich herausstellt, reagiert Facebook sehr offensiv auf gewisse gewählte Namen. Konkret berichtet ein User auf Reddit davon, dass er den Namen eines Chats "scherzhaft" in den Begriff "chld prn" verwandelt hat. Die Algorithmen von Whatsapp scheinen daraus gleich einen echten Kinderpornografieverdacht abgeleitet zu haben. Also wurde nicht nur der betreffende User verbannt, es wurden auch gleich die Accounts aller in der Gruppe befindlichen Nutzer gesperrt. Angesichts dieses Berichts, berichten andere User von ähnlichen Erfahrungen. Insofern scheint zumindest in diesen Fällen das Rätsel über Account-Löschungen gelöst zu sein.

Kein Einspruch

Gleichzeitig wirft dies aber natürlich auch Fragen zur Effektivität von Facebooks Filtersystemen. Immerhin kann hier ein einzelner Nutzer dafür sorgen, dass die Accounts von zahlreichen anderen Usern lahmgelegt werden. Das ist deswegen besonders unerfreulich, weil es keine Möglichkeit gibt, gegen diesen Schritt Widerspruch einzulegen. Den Betroffenen bleibt nur mehr, sich eine neue Rufnummer zuzulegen, und mit einem anderen Account frisch zu beginnen.

Zwiespalt

Der Vorfall zeigt aber auch gut einen Widerspruch auf, dem sich Facebook in Zukunft öfter stellen müssen wird. Denn die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung – die Facebook ins Zentrum aller seiner Services stellen will – führt zwar dazu, dass die Privatsphäre der Nutzer besser geschützt wird, sie erschwert aber natürlich auch die Suche nach problematischen Inhalten. Also muss sich Facebook auf andere Signale verlassen, um hier durchzugreifen. Dass man hier glaubt, über Chatnamen erfolgreich zu sein, überrascht aber. Immerhin erscheint es unwahrscheinlich, dass Gruppen, die wirklich Kinderpornografie austauschen wollen, solch auffällige Namen wählen. (red, 12.11.2019)