Eines der jüngsten Logistikobjekte Wiens ist das Ikea-Logistikzentrum in Strebersdorf, das Anfang Oktober den Betrieb aufnahm.

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Das Opel-Werk in Aspern (Donaustadt) ist das größte Produktionsobjekt im Bestand.

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Wien – Es hat etwas länger gedauert als geplant, aber nun hat das Vienna Research Forum (VRF) seine erste Marktanalyse für den Industrie- und Logistikbereich vorgelegt. Man bezog dafür logischerweise auch das Umland mit ein, denn die großen Logistikzentren befinden sich etwas außerhalb der Wiener Stadtgrenzen, etwa entlang der A2 oder beim Flughafen.

Sieben Submärkte

Acht Wiener Maklerhäuser haben ihre Kräfte gebündelt, um den Bestand in diesem Gebiet zu erheben. Anhand einiger Kriterien wie Mindestgröße (ab 5000 m²), Hallenhöhe, Anzahl der Docks, Rangierflächen und Entfernung zur nächsten Autobahn wurde eine Datenbank mit Objekten erstellt. Das Untersuchungsgebiet wurde außerdem in sieben Submärkte unterteilt, wovon sich vier im Wiener Stadtgebiet befinden (Nord, Süd, Ost und West), drei im Umland (alle Himmelsrichtungen bis auf "West").

Man kam auf einen Gesamtbestand von 2,6 Millionen Quadratmetern an Logistikflächen, dazu gesellen sich weitere 2,8 Millionen Quadratmeter an Flächen für Produktion und Industrie. Insgesamt also 5,4 Millionen Quadratmeter. Produktion und Industrie hat man deshalb mit einbezogen, weil es auch immer wieder zu Umnutzungen kommt, beispielsweise von Produktion zu Logistik, so Frank Brün, der die Erhebungen im Logistik-Segment beim VRF koordiniert hat. Größtes Objekt im Bestand ist das Opel-Werk in der Donaustadt.

Leerstand "nahe null"

Die meisten reinen Logistikflächen gibt es im Submarkt "Umland Süd" mit 654.580 m², gefolgt von "Umland Ost" mit 607.000 m² und "Wien Süd" mit 468.186 m². Für das erste Halbjahr 2019 präsentierte Brün auch eine Bilanz über den Flächenumsatz. Demnach wurden rund 27.500 m² an Logistikflächen neu bezogen oder umgenutzt, das Gros davon mit 15.211 m² im Submarkt Wien Süd.

Der Leerstand befinde sich nahe null, so Brün – jedenfalls hätten die Maklerhäuser (CBRE, Colliers, EHL, Inter-Pool, ÖRAG, Otto und Spiegelfeld) das so gemeldet. Dass es wohl teilweise Leerstände gäbe, oder dass Flächen bei Adaptierungen für neue Mieter längere Zeit leerstehen, räumte er aber ein.

City-Logistik fehlt noch

Seit 2017 wird an der Logistik-Datenbank gearbeitet, ein Jahr zuvor hat das VRF erstmals Daten zum Bürobestand präsentiert. In diesem Segment habe man mittlerweile enormes Know-how aufgebaut, erklärte Alexander Bosak, Obmann des Vereins zur Förderung der Qualität in der Immobilienwirtschaft (immQu) und Initiator des VRF. In der Logistik müsse sich das erst einspielen.

Die "City-Logistik" mit zumeist wesentlich kleineren Flächen hat man noch nicht einbezogen. Es sei darüber intensiv diskutiert worden, so Brün, man wolle dieses Marktsegment aber erst noch etwas länger beobachten. "Wir bräuchten dafür jedenfalls eine ganz eigene Klassifizierung." (mapu, 12.11.2019)