Drei Viertel der heimischen Führungskräfte geben in einer aktuellen Umfrage des Wirtschaftsforums der Führungskräfte (WdF) zu Protokoll, dass sie mit ihrer Pension nicht auskommen werden. Das könnte bedeuten, dass sie das staatliche Beitragssystem mit aktuell 18 Mrd. Euro Zuschuss bald für gar nicht mehr finanzierbar halten.
Jedenfalls attestiert sich dieser Kader damit selbst: Bei meinem Spitzengehalt während meiner Karriere – zwischen 100.000 und 180.000 Euro brutto im Jahr, ohne Benefits, Optionen, Prämien, Abfertigungen etc., war ich nicht imstande, vorzusorgen, etwas beiseitezulegen. Und was ich dann als monatliche Pensionzahlungen aus dem Umlagensystem erhalte – nämlich fast 3000 Euro netto im Monat -, ist mir für meinen Lebensstil viel zu wenig. Auch inklusive Betriebspension. Auch auf Grundlage des jahrzehntelang Aufgebauten, Erschaffenen.
Okay. Man ist halt einen gewissen Lebensstil gewöhnt – auch wenn das mit "auskommen" nicht sehr viel zu tun hat. Aber wie geht das damit zusammen, dass bei den Mitarbeitenden natürlich vorausgesetzt wird, dass sie mit Kollektivvertragsgehältern in der sogenannten Rushhour des Lebens ihre Familien erhalten? (Karin Bauer, 14.11.2019)