Die Europäische Investitionsbank (EIB) leiht dem Klagenfurter Online-Unternehmen Bitmovin GmbH Finanzmittel in der Höhe bis zu 20 Mio. Euro. Das Geld soll der IT-Firma ermöglichen, ihre Teams für Forschung- und Entwicklung (F&E) sowie für Produktentwicklung und Investitionen in Vertrieb und Marketing zu verstärken, um ihr Vertriebsnetzwerk zu vergrößern, teilte die EIB am Dienstag mit.

Das Darlehen der EU-Bank wird demnach durch eine Garantie des Europäischen Fonds für Strategische Investitionen (EFSI) abgesichert. Dieser Fonds gilt als Herzstück des Investitionsplans für Europa – des sogenannten Juncker-Plans. Dieser soll mit der EIB Finanzierungen im Sinne einer Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft fördern.

Lob von EIB

"Bitmovin hat einen intelligenten Ansatz entwickelt, um ein optimiertes Videoerlebnis und die Lösung von Bandbreitenproblemen mithilfe einer von der Hardware unabhängigen, softwaregesteuerten Lösung zu ermöglichen", sagte EIB-Vizepräsident Andrew McDowell, der für das operative Geschäft in Österreich bei der Bank verantwortlich ist. "Junge und innovative Unternehmen sind wichtige Voraussetzungen für ein nachhaltiges Wachstum und die Schaffung hochwertiger Arbeitsplätze. Sie spielen eine wichtige Rolle für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit." Das habe für die EIB, die ihren Sitz in Luxemburg hat, höchste Priorität.

"Wir fühlen uns sehr geehrt, diese EIB-Finanzierung zu erhalten", sagte Stefan Lederer, CEO von Bitmovin. "Seit der Gründung war es unsere Vision, die Zukunft von Videos zu gestalten und unseren Kunden und Zuschauern die besten Streaming-Erlebnisse zu bieten."

"Durch die Bereitstellung von Finanzmitteln für dieses wachsende Technologieunternehmen unterstützen die EIB und der Juncker-Plan die europäische Innovation", sagte der für Forschung, Wissenschaft und Innovation zuständige EU-Kommissar Carlos Moedas. "Investitionen in Forschung und Entwicklung sind für jedes Unternehmen von entscheidender Bedeutung, und ich bin stolz darauf, dass die EU unseren europäischen Technologieunternehmern hilft, ihre Produkte und Dienstleistungen zu erweitern und weiterzuentwickeln. "

"Die Unterstützung von Investitionen, die auf Innovation, Qualifikation und größere Wettbewerbsfähigkeit ausgerichtet sind, ist Teil unserer Mission, nachhaltiges Wachstum und Arbeitsplätze in Europa zu fördern", so MacDowell weiters. "Ich begrüße daher sehr unsere neue Zusammenarbeit mit Bitmovin."

Seit 2015 tätig

Bitmovin gibt es seit 2013. Die Firma hat schon eine US-Tochter, die Bitmovin Inc. Das Unternehmen hat neben Klagenfurt und Wien Niederlassungen in San Francisco, Singapur, Chicago, Seattle, New York, London, Hongkong und Sao Paulo. Die beiden Geschäftsführer Lederer und Christopher Müller sind 32 bzw. 34 Jahre alt. Insgesamt hat die Firma derzeit 141 Mitarbeiter, wie es gegenüber der APA auf Anfrage hieß.

Laut Eigenbeschreibung löst die Firma komplexe Videoprobleme, die durch die stark wachsende Online-Videonutzung entstehen. Mit der Technologie des Unternehmens können Videos in höherer Qualität mit deutlich weniger Bandbreite gestreamt werden, gleichzeitig würden Pufferung und lange Startverzögerungen verhindert und die Streamingkosten deutlich gesenkt. Zu den Kunden von Bitmovin zählen unter anderem Sling, Periscope, die New York Times, ProSiebenSat.1 und das Red Bull Media House. (APA, 12.11.2019)