Die Skiliftpreise haben sich teils um die vier Prozent verteuert.

Foto: BARBARA GINDL

Wien – Skifahren ist ein teurer Spaß und wird heuer noch teurer. Wieder einmal sind es die Bergbahnen Kitzbühel, die bei der Gipfelstürmerei das Tempo vorgeben. 58 Euro kostet die Tageskarte in der Hauptsaison. Befahren kann man damit 234 Pistenkilometer. Im Vorjahr kostete das Tagesticket 57 Euro. Spätestens in zwei Jahren dürfte die 60-Euro-Marke durchstoßen werden.

Entgegen der Aussage von Franz Hörl, Obmann des Fachverbandes der Seilbahnwirtschaft, wonach die Preise so wie in früheren Jahren "im Rahmen der Inflation" angepasst wurden, ist es tatsächlich um einiges mehr. Im Skicircus Saalbach (im Pistenverbund mit Hinterglemm, Leogang, Fieberbrunn) wurde der Preis für die Tageskarte von 55 auf 56,50 Euro angehoben, ein Plus von 2,7 Prozent.

Den Arlberg gibt es zwar billiger als Kitzbühel, der Preissprung vom Vorjahr (54,50 Euro) auf heuer (56,50 Euro) beträgt aber 3,7 Prozent. Zum Vergleich: Die Wirtschaftsforschungsinstitute IHS und Wifo sehen die allgemeine Teuerung bei 1,5 bzw. 1,6 Prozent.

Noch höher sind die Preisaufschläge bei den Wochenskipässen. Hier schlagen Österreichs Skigebiete Jahr für Jahr zwischen drei und vier Prozent auf. Top-Kassierer sind die Gebiete Ischgl/Silvretta-Arena, wo der Sechstagepass 307,50 Euro kostet. Dahinter folgen Ötztal (302,50) Euro) und Arlberg (300 Euro).

Schweiz am teuersten

Anderswo wird freilich noch kräftiger zugelangt. Für das Regionalabonnement Zermatt-Aostatal in der Schweiz etwa werden für sechs Tage Pistenspaß umgerechnet 425 Euro fällig – so teurer ist heuer kein Skipass in den Alpen.

Seilbahn-Obmann Hörl argumentiert die Preiserhöhungen mit gestiegenen Kosten für Personal und Beschneiung sowie mit hohen Investitionen, die die Seilbahnwirtschaft zu stemmen habe. Allein für den heurigen Winter habe die Branche 754 Millionen Euro ausgegeben. Laut Umfragen sei der Liftpreis nur für acht Prozent der Gäste entscheidend bei der Wahl der Winterdestination.

Petra Stolba, Chefin der Österreich Werbung, rechnet trotz Konjunktureintrübung mit einem Halten der Rekord-Tourismuszahlen aus dem Vorjahr. Zusatz: sofern das Wetter mitspiele und sonst nichts Ungewöhnliches passiere. (Günther Strobl, 13.11.2019)