Angela Stief: "Die schwarze Katze steht für meine renitente Seite, an die ich so tagein, tagaus erinnert werde."

Foto: Nathan Murrell

"Dieses namenlose, keifende Raubtier hat mir vor vielen Jahren ein guter Freund geschenkt. Wenn jemand mein Home-Office betritt, empfängt sie oder ihn dieses süße Tier. Die schwarze Katze steht auch für meine renitente Seite, an die ich so tagein, tagaus erinnert werde.

Derselbe Freund rät mir auch, nie in Superlativen zu denken und zu sprechen, deshalb rede ich hier maximal vom zweitbesten Stück. Kindern gefällt die Katze, manche Menschen empfinden sie jedoch als etwas bedrohlich. Ich kläre sie dann über ihre apotropäische Funktion auf, deren Bedeutung ich noch aus meinem Kunstgeschichtsstudium kenne.

Apotropäisch heißt so viel wie Dämonen austreibend und Unheil abwendend. Es gab beispielsweise im Mittelalter viele monströse Wesen, groteske Skulpturen, die die Eingänge von Kirchen zierten – sie sollten das Böse abhalten. Die schwarze fauchende Katze ist also so etwas wie meine persönliche Security." (Michael Hausenblas, RONDO, 29.11.2019)