Ob in Indien, Kenia oder Finnland – in diesen und zahlreichen weiteren Ländern der Welt wurden bereits Versuchsprojekte zum Thema bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) durchgeführt. Die Umsetzung variiert von Land zu Land, so wird beispielsweise in Indien Bürgerinnen und Bürgern in ausgewählten Dörfern, in denen besondere Armut herrscht, ein kleiner Betrag an Geld ausgezahlt. Dabei handelt es sich um ein partielles Grundeinkommen, das nicht existenzsichernd ist.

In Finnland wurden 2.000 zufällig ausgewählten Arbeitslosen für einen Zeitraum von zwei Jahren 560 Euro Grundeinkommen anstelle des Arbeitslosengeldes bereitgestellt, das an keine Bedingungen geknüpft war. Finnlands Regierung wollte mit dem Test feststellen, wie sich ein fixes Grundeinkommen auf die Motivation und das Wohlbefinden der Empfänger auswirkt. Der finale Endbericht des bereits abgeschlossenen Projekts wird Anfang 2020 veröffentlicht. Ersten Erkenntnissen zufolge zeigte sich aber, dass zwar das subjektive Wohlbefinden der Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch das bedingungslose Grundeinkommen gesteigert wurde, das Geld aber keine signifikanten Auswirkungen auf die Arbeitsmotivation hatte.

Werden Sie das Volksbegehren unterzeichnen?
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1.200 Euro für ein Leben "in Freiheit, Würde und Selbstbestimmung"

Auch in Österreich wird immer wieder über ein bedingungsloses Grundeinkommen diskutiert. Von 18. bis 25. November kann dazu ein Volksbegehren unterzeichnet werden. Die Forderungen: finanzielle Unterstützung aller österreichischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger ab 18 Jahre durch einen monatlichen Betrag von 1.200 Euro, um ein Leben "in Freiheit, Würde und Selbstbestimmung zu führen". Ein Solidaritätsbeitrag auf Umsätze soll das finanzieren. Der Grund dafür, warum das Geld ausschließlich für österreichische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger angedacht ist, liegt laut Organisator Peter Hofer an der türkis-blauen Regierung, die ihm alle möglichen Hindernisse in den Weg gelegt hätte.

Userin "tschuliiia" äußert sich kritisch zu diesen Überlegungen und geht vor allem auf die mögliche gesellschaftliche Spaltung ein, die durch eine uneinheitliche Auszahlung entstehen könnte:

Für User "ka05" hingegen ist ein BGE langfristig betrachtet unumgänglich:

Wie stehen Sie einem bedingungslosen Grundeinkommen gegenüber?

Welche Vor- und Nachteile bringt dieses Modell mit sich? Wenn Sie 1.200 Euro BGE erhalten würden, wie würde sich das auf Ihr berufliches und privates Leben auswirken? Welche Rahmenbedingungen müssten gewährleistet sein, damit Sie der Idee etwas abgewinnen könnten? (mawa, 18.11.2019)