"OK, Boomer": Eine Redewendung erobert die Welt.

Foto: DER STANDARD/Millenial

Ältere Menschen tun die Kritik von Jüngeren gern leichtfertig ab – jetzt drehen Junge den Spieß um. Mit "OK, Boomer" kommentieren viele Unter-40-Jährige in sozialen Medien Wortmeldungen aus der Generation ihrer Eltern. "Schon klar, Opi" wäre eine deutsche Übersetzungen für die Parole im Streit zwischen den in den 80ern und 90ern geborenen Millenials und deren Eltern, den Baby-Boomern der Nachkriegsjahre.

In den von Millenials dominierten Sozialen Medien ist "OK, Boomer" seit Monaten ein geflügeltes Wort. Der erste auffindbare Tweet mit der Formulierung datiert vom 12. April 2018, über Plattformen wie TikTok und Reddit verbreitet sich der Spruch seitdem vor allem als Meme. Dank eines Millenials, der 25 Jahre alten neuseeländischen Parlamentarierin Chlöe Swarbrick, schaffte es der Spruch nun auch in die Medien der Babyboomer, Zeitungen und TV-Sender.

Ein Spruch geht um die Welt

Swarbrick hielt Anfang November im neuseeländischen Parlament eine Rede über einen Gesetzesentwurf zur CO2-Reduktion, als ihr ein Kollege, laut Medienberichten mit einer Bemerkung zu ihrem Alter, ins Wort fiel. Ohne sich aus der Fassung bringen zu lassen parierte die 25-Jährige den Zwischenruf mit "OK, Boomer" und setzte ihre Rede fort. Das Video davon ging um die Welt, zunächst griffen englischsprachige Medien die Rede auf, Ende vergangener Woche stiegen auch deutsche Medien ein.

Neben dem vielen Lob für Swarbricks schlagfertige Reaktion ruft der Spruch aber auch Kritik hervor. Kommentatoren in alten und neuen Medien sehen darin eine Totschlagformulierung, einen pauschalen Ausdruck von Gesprächsverweigerung und mangelndem Respekt. (APA, 13.11.2019)