Riley Whitelum und Elayna Carausu wohnen mit ihrem Sohn auf einem Katamaran.

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Sie segeln gemeinsam über die Weltmeere, durchquerten etwa das Mittelmeer, machten halt in der Karibik oder am Great Barrier Reef. Jetzt springen sie ein und bringen Greta Thunberg sicher – und vor allem umweltschonend – von der US-Ostküste nach Europa, wo die Schwedin im Dezember die UN-Klimakonferenz besuchen wird. Diese wurde wegen der Massenproteste von Chile nach Madrid verlegt.

Die Rede ist von den Australiern Riley Whitelum und Elayna Carausu. Mit ihrem elf Monate alten Sohn Lenny wohnen die beiden auf der Vagabonde – einem 14 Meter langen Katamaran.

Whitelum und Carausu hatten sich auf einen Tweet der Klimaaktivistin gemeldet, in dem sie nach einer Mitfahrgelegenheit über den Atlantik für sich und ihren Vater suchte. Schon in Richtung USA war Thunberg im September auf einem Segelboot gereist.

Von Griechenland aufs Boot

Im Jahr 2014 hatten sich die beiden Australier in Griechenland kennengelernt. Damals waren sie in ihren Zwanzigern, verliebten sich ineinander und entschieden, ihre Zelte abzubrechen und auf Whitelums erstes Boot zu ziehen – ohne große Erfahrung im Segeln. Das Boot hatte er sich mit dem Geld zugelegt, das er von der Arbeit auf Bohrinseln zusammengespart hatte.

Mittlerweile ist Whitelum 32, seine Partnerin 26, und für beide stehen die Natur und der Umweltschutz im Mittelpunkt. Ihr Katamaran ist mit Solarpaneelen und Wasserkraftgeneratoren ausgestattet. Das soll die Reisen der dreiköpfigen Familie so emissionsfrei wie möglich gestalten.

Youtube-Stars

Die Abenteuer auf hoher See werden von den beiden Australiern sehr ausführlich dokumentiert. Auf Youtube begeistern sie regelmäßig ihre Fangemeinde mit diversen Kurzfilmchen. Ihr Account Sailing La Vagabonde hat mehr als eine Million Abonnenten, die einzelnen Videos werden noch öfter angeklickt: Bis zu vier Millionen haben die beliebtesten Clips der Australier gesehen.

Diese Videos sind es auch, die das Leben und die Reisen des mobilen Paares in erster Linie finanzieren. Rund 3500 Abonnenten zahlen drei bis zehn US-Dollar für den frühen Zugriff und andere Vergünstigungen. Zudem verkaufen sie Kleidung, Segelführer oder Kochbücher. Mit der Dokumentation ihres Lebens wollen die beiden aber nicht nur Geld verdienen, sondern auch auf die Bedeutung des Ozeans aufmerksam machen und andere Menschen dazu anspornen, alternative Lebensmöglichkeiten auszuprobieren. (Oona Kroisleitner, 13.11.2019)