Die Erstellung von Deepfakes ist keine große Kunst: So existieren mittlerweile im Netz zahlreiche Softwarepakete, die auch technisch wenig versierten Nutzern erlauben, Gesichter in Videos täuschend echt aussehend mit anderen zu wechseln. Neben FakeApp, eines der ersten Programme dieser Art und einer Software, die Deepfakes erst so populär machte, gibt es zum Beispiel die Software FSGAN. Sie bewährt sich, wie "Motherboard" berichtet, vor allem dadurch, dass Deepfakes in Echtzeit erstellt werden. Normalerweise muss die Software erst mit einer möglichst großen Zahl an Trainingsdaten "ausgebildet" werden.

Prozess vereinfacht

Konkret bedeutet das für Nutzer, dass sie hunderte Fotos des jeweiligen Transformationsobjekts – also beispielsweise eines Schauspielers – sammeln müssen, die wiederum von dem Programm analysiert werden, damit das Gesicht einer Person korrekt ersetzt wird. Dieses Training kann je nach Hardware Stunden oder gar Tage dauern.

Eine Demonstration von FSGAN.
Yuval Nirkin

Die Programmierer von FSGAN geben an, dass die Entwicklung nicht billig war. So habe man dafür acht Nvidia-Tesla-v100-Grafikkartern gebraucht, die am Markt rund 10.000 US-Dollar kosten. Noch wurde der Trainingscode nicht veröffentlicht, er soll aber bald folgen. Vor allem Anfänger, die Deepfakes erstellen wollen, dürften sich freuen, da ein solches Programm den Prozess massiv vereinfacht.

Alternativ bietet sich die chinesische Online-Plattform Deepfakesweb an, die allerdings kostenpflichtig ist – verständlicherweise, benötigt die Erstellung solcher Inhalte doch enorme Rechenleistung.

DeepFaceLab

Mit besonders realistisch aussehenden Ergebnissen kann vor allem das Programm "DeepFaceLab" punkten, welches sich zwar für Anfänger nicht leicht bedienen lässt, dafür aber umso erstaunlichere Deepfakes liefert.

Ein ausführliches Tutorial, das die Verwendung von DeepFaceLab erklärt.
EcraxOfficial

der Youtube-Kanal "Ctrl Shift Face" demonstrierte etwa ausgetauschte Schauspieler in berühmten Filmszenen, darunter Arnold Schwarzenegger statt Javier Bardem. Die Software wurde bei zahlreichen echt aussehenden Deepfakes im Netz genutzt. (red, 13.11.2019)