Mitarbeiter der Feuerwehr in der Nacht auf Mittwoch beim Beseitigen umgestürzter Bäume von der Sölkpasslandesstraße bei Stein an der Enns in der Steiermark.

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Wien – Nachdem sich die Schneesituation in der Steiermark im Lauf des Donnerstags entspannt hat, ist das Landeskrankenhaus Stolzalpe wieder zugänglich. Die Straße von Murau zu dem Spital war zu Mittag auf einer Fahrspur von umgefallenen Bäumen so weit geräumt, dass die seit Mittwoch eingeschlossenen Patienten, Mitarbeiter und Teilnehmer einer Fortbildung abreisen konnten.

Am Mittwoch um 9.30 Uhr war die Zufahrtsstraße zu dem Krankenhaus gesperrt worden. Gegen Mittag wurden aufgrund des starken Schneefalls dann auch die Gehwege zwischen den einzelnen Häusern des Spitals gesperrt, und es kam zu einem Stromausfall. Laufende Operationen mussten deshalb umgehend abgeschlossen werden. Knapp 600 Personen musst deshalb die Nacht im Krankenhaus verbringen. Wie die steirische Krankenanstaltengesellschaft (Kages) versicherte, wurden sie gut versorgt.

Aufnahmen vom Mittwoch von der Brennerautobahn (A13).
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Auch Stromversorgung großteils wiederhergestellt

Auch die Stromversorgung in der Steiermark konnte am Donnerstag großteils wiederhergestellt werden. Bis auf 200 Haushalte waren alle Störungen behoben, teilten die Energienetze Steiermark mit.

Umgestürzte Bäume stellen eine Gefahr für Stromleitungen dar und haben in der Steiermark für Stromausfälle gesorgt.
Foto: Energie Steiermark

In anderen Landesteilen sorgte der Schneefall ebenfalls für Stromausfälle. In Osttirol, vor allem im Defereggental, waren am Donnerstag noch immer rund 1.800 Haushalte ohne Strom. Im Villgratental konnte die Versorgung hingegen fast komplett wiederhergestellt werden, und auch im Lesachtal wurden die Störungen bis Kartitsch behoben, teilte der Netzbetreiber Tinetz mit. Man habe die berechtigte Hoffnung, am Donnerstag alle Störungen im Hoch- und Mittelspannungsnetz beheben zu können.

Auch mehrere Straßen waren unpassierbar.
Foto: Energie Steiermark

Mit Hubschraubern sollen einerseits kritische Stellen, an denen Bäume in die Leitungen stürzten, lokalisiert und bearbeitet werden. Andererseits wolle man versuchen, durch den "Downwash" der Hubschrauber die Bäume in Leitungsnähe vom Schnee zu befreien. Das sei auch dringend notwendig, denn für Freitag und Samstag wurde mit weiteren Schneefällen in Osttirol gerechnet.

Sonnenschein am Donnerstag, Hochwassergefahr in Kärnten

In den vergangenen 24 Stunden gab es in Österreich in manchen Tallagen bis zu 50 Zentimeter Neuschnee. Am Donnerstag soll sich das Wetter laut Prognosen etwas beruhigen. Verbreitet überwiegt der Sonnenschein, und es bleibt trocken. Im Osten gibt es anfangs noch ein paar Restwolken, inneralpin und in größeren Tälern auch ein paar Nebel- oder Hochnebelfelder. Im Süden verdichten sich am Nachmittag allmählich die Wolken. Der Wind dreht auf Süd, und es kommt kräftiger Föhn auf. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen drei bis zehn Grad. Ab Freitag sind im Südwesten wieder Starkregen und Schnee in Sicht, auf den Bergen muss man mit teils großer Lawinengefahr rechnen. Im Gailtal, im oberen Drautal und in den Hohen Tauern sollen flächendeckend 100 bis 150 Millimeter pro Quadratmeter hinzukommen, in den übrigen Landesteilen 30 bis 80.

Für Kärnten veröffentlichte der Hydrografische Dienst am Donnerstag eine Hochwasserwarnung für das Wochenende. Laut Wetterprognosen dürften zwei Niederschlagsfronten von Süden her durchziehen und die Schneefallgrenze steigen. Die Pegel an unterer Drau, Gurk, Glan und Vellach dürften in den Bereich des fünf- bis zehnjährlichen Hochwassers steigen, lokal seien kleinräumige Überflutungen möglich. (red, 14.11.2019)