Bern – Der Kampf gegen Malaria ist längst nicht gewonnen, vor allem weil der Erreger Plasmodium zunehmend immun gegen bisherige Therapien wird. Ein internationales Forscherteam hat nun einen Grundstein für neue Medikamente gelegt: In einem Mammut-Projekt identifizierten die Wissenschafter eine Vielzahl möglicher Angriffspunkte im Stoffwechsel des Parasiten, berichten sie im Fachblatt "Cell".

Das Team um Volker Heussler von der Universität Bern durchforstete das Erbgut des Parasiten, um essenzielle Gene zu identifizieren. Dafür schalteten gezielt mehr als 1.300 verschiedene Gene aus und beobachteten die Konsequenzen in unterschiedlichen Phasen des Lebenszyklus des Parasiten. Auf diese Weise konnten die Wissenschafter hunderte lebenswichtige Gene des Malaria-Parasiten identifizieren.

Die Forscher schalteten mehr als 1.300 einzelne Gene des Malaria-Erregers aus und fanden so heraus, welche davon überlebenswichtig sind
Foto: Institut für Zellbiologie, Universität Bern

Im nächsten Schritt entwickelten die Wissenschafter Modelle, mit denen eruieren ließ, in in welchen Stoffwechselwegen die betreffenden Gene eine Rolle spielen. Daraus ließ sich wiederum ableiten, welche der bisher noch nicht erforschten Gene sich als Ziele bei der Malariabekämpfung eignen.

"Unsere Ergebnisse ermöglichen es Malariaforschern weltweit, sich auf essenzielle Gene des Parasiten zu konzentrieren um neue Medikamente oder Impfstoffe gegen verschiedene Lebensstadien des Malaria-Erregers zu entwickeln", sagte Ko-Autorin Ellen Bushell vom Wellcome Sanger Institute bei Cambridge. (red, APA, 16.11.2019)