Faris Rahoma kugelsicher bei der Polizei.

Foto: ORF/Neulandfilm/Valentin Zelger

Als Polizist müsse man ein "Sir sein können, aber auch ein Prolet bis in die Haarspitzen", so charakterisiert Chefinspektor Clemens Mayerhofer das Anforderungsprofil für angehende Exekutivbeamte: "Man muss sich auf das Gegenüber einstellen. Der beste Konfliktlöser sei nicht die Glock, sondern eine adäquate Sprache, denn: "Rhetorik ist die wichtigste Waffe."

Die Metamorphose vom Proleten zum Sir und wieder retour machte am Donnerstag in ORF 1 Schauspieler Faris Rahoma durch, indem er für Dok 1: Hilfe, Polizei! Faris Rahoma will Cop werden in die Rolle eines Polizeischülers schlüpfte. Zirkeltraining, Liegestütze, Einsatzübungen, Menschenrechte büffeln. Zack, zack, zack! Die zweijährige Grundausbildung zum Polizisten ist kein Ponyhof.

Was Rahoma serviert, ist vielleicht ein bisschen zu viel Schauspielerei, aber dennoch gute Unterhaltung gepaart mit Informationen über Aufnahmekriterien, Corpsgeist versus Transparenz, den Umgang mit Rassismus oder die Elastizität der Kriminalitätsstatistik. Das ist Wasser auf die Mühlen jener, die vor Panikmache warnen.

Demnach ist in Österreich die Gesamtkriminalität in den letzten zehn Jahren um gut sieben Prozent zurückgegangen. Auf 100.000 Einwohner kommen derzeit 333 Polizisten. Im EU-Schnitt sind es 318.

Weil aber das Spiel mit dem subjektiven Sicherheitsgefühl immer Konjunktur hat, entstehen in den nächsten Jahren hunderte neue Planstellen. Faris Rahoma wird keine von ihnen besetzen. Das will er nun doch nicht. (Oliver Mark, 15.11.2019)