Der Weg zur nachhaltigen Transformation: kein Alleingang.

Foto: Robert Kalb

An guten Ideen mangelt es Start-ups meist nicht. Was ihnen aber oft fehlt, sind die Mittel, um ihre Ideen auch umzusetzen. Umgekehrt wollen viele etablierte Unternehmen nachhaltig agieren, wissen aber nicht so recht, wie sie das anstellen sollen. Hier setzt das Projekt Circle 17 an, ins Leben gerufen von den beiden Vereinen Respact – einer Plattform für verantwortungsvolles Wirtschaften – und Austrian Start-ups: Es soll Menschen mit ähnlichen Ideen aus verschiedenen Bereichen zusammenbringen. "Das Ziel der Initiative ist es, das Wirtschaftssystem wortwörtlich nachhaltig zu verändern – und verantwortungsvoller zu gestalten", sagt Ružica Luketina, eine der Initiatorinnen.

Junge Kreative arbeiten zusammen mit Wirtschaftsvertretern ihre Ideen aus – profitieren sollen beide Seiten, aber auch Umwelt und Gesellschaft. Am Ende sollen Kooperationen stehen, die das Ziel haben, die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals) zu erfüllen. Gefördert wird die Initiative von ADA, der Agentur der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit.

Am Beginn des Projekts stand eine Idee von Studierenden verschiedener Unis; der interdisziplinäre Ansatz ist geblieben: "Ideen sollten von mehreren Seiten beleuchtet werden", sagt Luketina. So können sie eher überleben und langfristig bestehen. "Wir müssen damit anfangen, gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen von unterschiedlichen Seiten her zu lösen." An Circle 17 beteiligen sich Studierende, NGOs, Berufseinsteiger und Menschen, die schon lange in Unternehmen tätig sind. Im September starteten erste Workshops bezüglich Agrar- und Ernährungssysteme der Zukunft – mit Fokus auf lokale Lebensmittelversorgung, Mobilität und urbane Infrastruktur.

Ressourcen sichtbar machen

Vertieft und weiterentwickelt werden die Ideen bei einem Impacthon von 22. bis 24. November in Wien. Für die Teilnahme kann man sich noch bis 17. 11. bewerben. Ausgewählte Projekte werden danach mit Mentoren ausgearbeitet, ein Matchmaking-Event im Jänner 2020 hat das Ziel, sie mit Unternehmen zusammenzubringen.

Die Ideen sind schon jetzt vielfältig: "Nach dem Konzept des Urban Mining soll überlegt werden, wie man Vorhandenes nutzen kann, um die Stadt nachhaltiger zu machen", sagt Luketina. Denn verfügbare Ressourcen würden oft nicht genutzt, weil sie nicht sichtbar seien. Hier setzt etwa eine Vermittlungsplattform für Leerstand an. Und bei der Mobilität gebe es aktuell zu viele unterschiedliche Typen von Transportmitteln für Logistik, Individual- und öffentlichen Verkehr: "Jeder kocht sein eigenes Süppchen. Hier wären gemeinsam gedachte Lösungen wichtig." (Pia Gärtner, 15.11.2019)