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Ein Mann überredete Frauen dazu, sich Stromschläge zu versetzen. (Symbolbild)

Foto: REUTERS

Ein 30-Jähriger in Deutschland ist in 88 Fällen angeklagt, weil er Frauen im Netz dazu überredet hat, sich selbst vor laufender Kamera – er sah in Skype-Videochats zu – Strömschläge zuzufügen. Das schreibt der "Spiegel" in einem Bericht zu der Gerichtsverhandlung in München. Er ist in 88 Fällen wegen versuchten Mordes angeklagt. Der Informatiker täuschte die Frauen, indem er vorgab, dass es sich um eine wissenschaftliche Studie handle. Er selbst sei nach den vermeintlichen Angaben ein Arzt.

Nachdem sie sich selbst elektrisch schockten, fragte er sie, wie es sich angefühlt habe und forderte sie dann dazu auf, weiterzumachen – beispielsweise, indem er sie bat, die Schläfe anzufeuchten. Weigerten sie sich, brach er die Verbindung ab. Einer Frau stellte er dafür etwa 3.000 Euro in Aussicht. Eines der Opfer gibt an, sich mehrfach 220 Volt durch den Körper gejagt zu haben.

Entschuldigung vor Gericht

Vor Gericht entschuldigte sich der Täter. Ein Opfer nahm diese an, ein weiteres jedoch nicht, da sie aufgrund des Erlebten jahrelang mit psychischen Problemen, darunter Panikattacken, kämpfen muss. Seine Eltern hatten ihr zuvor einen Brief geschrieben, indem sie angaben, dass er das Asperger-Syndrom habe. Das reiche ihr aber nicht, schließlich kenne sie auch andere Menschen, die an Autismus leiden, dennoch hätten diese einen Sinn für richtig und falsch. (red, 17.11.2019)