Im Juli kam beim selben Wasserfall ein Spanier ums Leben.

Foto: APA/AFP/Na Mueang Rescue Unit Ko

Bangkok – Auf der thailändischen Urlauberinsel Ko Samui ist ein französischer Tourist beim Versuch, mit dem Handy ein Selfie zu machen, einen Wasserfall hinuntergestürzt. Der 33 Jahre alte Mann konnte nur noch tot geborgen werden, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Vermutet wird, dass der Franzose auf den nassen Steinen ausrutschte. Am selben Wasserfall kam erst im Juli ein spanischer Urlauber ums Leben.

Der Unfall ereignete sich bereits am Donnerstag. Ein Freund, der den Franzosen begleitet hatte, verfolgte die Szene nach Angaben der Polizei mit eigenen Augen. Bis die Leiche des Mannes geborgen werden konnte, dauerte es mehrere Stunden. Nach Angaben der Polizei war der Zugang zum Wasserfall mit Seilen abgesperrt. Zudem werde auf mehreren Schildern vor dem Betreten gewarnt.

Männer sterben öfter als Frauen

Fünfmal so viele Menschen kamen in den vergangenen Jahren beim Schießen von Selbstporträts ums Leben als durch Angriffe von Haien, wie die indische Fachzeitschrift "Journal of Family Medicine and Primary Care" im Sommer berichtete. Demnach starben zwischen Oktober 2011 und November 2017 weltweit mindestens 259 Menschen bei Selfie-Aufnahmen. 50 Menschen wurden im selben Zeitraum durch Haie getötet.

Frauen machen im Schnitt mehr Selfies als Männer. Doch die Todesopfer waren zu drei Viertel Männer. Sie ertranken, stürzten oder wurden in Unfälle verwickelt. An der Spitze der Statistik steht Indien: 159 Menschen starben dort beim Versuch, sich selbst zu fotografieren. Das entspricht mehr als der Hälfte der weltweiten Todesfälle. Stand Juli 2019.

Russland und USA

Mit 16 Todesfällen nimmt Russland den zweiten Platz in der Statistik der Todesfälle ein. Menschen stürzten mit dem Smartphone in der Hand von Brücken und Hochhäusern oder erschossen sich versehentlich. In einem Fall endete der Versuch, ein Selfie mit Landmine aufzunehmen, tödlich. Um weitere Unfälle zu vermeiden, gab die Polizei 2015 einen Ratgeber mit dem Titel "Selfies ohne Gefahr" heraus.

In den USA starben 14 Menschen beim Selfie-Knipsen – die meisten erschossen sich, als sie mit Waffe vor der Handy-Kamera posierten. Mehrere Menschen stürzten im Grand Canyon zu Tode. (APA, 15.11.2019)