Fast alle spanischen Nationalteamspielerinnen spielen auch in der heimischen Liga.

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Madrid – Im Kampf um ein Mindestgehalt und einen Tarifvertrag sind die Fußballerinnen der ersten spanischen Liga am Samstag in einen unbefristeten Streik getreten. Am Samstagmittag wurde das erste Spiel zwischen Espanyol Barcelona und Granadilla abgesagt. Die Spielergewerkschaft AFE, die Männer und Frauen vertritt, sprach auf Twitter von einem "ersten und historischen Streik".

Am ersten Tag des Ausstandes erhielten die Spielerinnen auf den sozialen Netzwerken auch von Männern viel Unterstützung und Solidaritätsbekundungen. Die großen Stars der Primera Division hüllten sich vorerst allerdings mehrheitlich in Schweigen. Nicht so der französische Weltmeister Antoine Griezmann. "Die Kameradinnen des Frauen-Fußballs, die für ihre Rechte im Streik sind, haben meine ganze Unterstützung. Viel Glück!", twitterte der 28-jährige Stürmer von Meister FC Barcelona.

16.000 Euro pro Jahr gefordert

Die vorerst letzte Gesprächsrunde unter Vermittlung des Arbeitsministeriums war am Donnerstag trotz einer Annäherung erfolglos zu Ende gegangen. Die Frauen verlangen unter anderem ein Mindestgehalt von 16.000 Euro pro Jahr. Die Clubvereinigung des Frauenfußballs (ACFF) weist diese Forderung mit der Begründung zurück, ein solches Mindestgehalt würde die kleineren Vereine vor Probleme stellen.

In einer wichtigen Frage hatte es allerdings ein Abkommen gegeben. Während die Spielerinnen lange Zeit auf Ganztagesverträge bestanden und die ACFF nur Halbtagesverträge angeboten hatte, einigte man sich vorige Woche auf 75-Prozent-Jobs. Die Verhandlungen laufen seit mehr als 13 Monaten. Von der Arbeitsniederlegung sind nur die Liga-Begegnungen und nicht Länderspiele oder internationale Duelle betroffen. (APA, 16.11.2019)