Was dieses Emoji bedeutet, ist seit dem TV-Auftritt von Hartwig Löger umstritten.

Selten war ein TV-Abend aufschlussreicher als jener mit Ex-Finanzminister Hartwig Löger bei "Im Zentrum" des ORF am Sonntagabend. Immerhin: Er war dort, um sich in der Causa Casinos zu erklären. So viel Anerkennung muss sein. Was er daraus machte, war allerdings einigermaßen verstörend. Zunächst erwies sich Löger als Vertreter einer analogen Generation, die rein gar nichts gelernt hat: "Daumen hoch" auf Whatsapp an Strache bedeute "Gib a Ruh'!", erklärte er dort. Hä?

Ex-Finanzminister Hartwig Löger bei "Im Zentrum".
ORF

Das wirkte so glaubwürdig wie die Behauptung, er habe in der Causa Postenschacher zugunsten eines FPÖ-Mannes weder mit seinem engsten Mitarbeiter kommuniziert noch etwas zu sagen gehabt. Und überhaupt.

Ganz im blauen "Haltet den Dieb!"-Modus spulte FPÖ-Vertreter Hans-Jörg Jenewein sein Programm ab. Der jahrzehntelange Postenschacher der SPÖ sei der eigentliche Skandal, rief Jenewein – jener der ÖVP erschien ihm übrigens nicht kritisierenswert. Darauf wusste SPÖ-Finanzsprecher Jan Krainer eine perplex machende Antwort: "Aber unsere Leute waren wenigstens immer qualifiziert."

Das ewig Österreichische in einer Nussschale. Man verstand das Kopfschütteln der Neos-Abgeordneten Stephanie Krisper. Und man fühlte mit Grünen-Vertreterin Alma Zadić, die sichtbar nicht wusste, wie sie ihre Zustimmung zu einem U-Ausschuss mit dem Bemühen verbinden sollte, den möglichen Koalitionspartner ÖVP nicht zu verärgern.

Über allem thronte die – unaufgelöste und unausgesprochene – Frage: Wusste Sebastian Kurz von alldem? (Petra Stuiber, 18.11.2019)