Derzeit zahlen Frauen in Österreich 20 Prozent Steuer auf Tampons, wer ein Buch kauft, zahlt nur zehn Prozent.

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In Deutschland setzte sich kürzlich eine Kampagne für eine Senkung der Steuer auf Hygieneartikel durch. Ab Jänner 2020 wird der Steuersatz von Binden, Tampons und Menstruationstassen nur mehr sieben statt 19 Prozent betragen. Das Magazin "Neon" und der Periodenprodukte- und Kondomhersteller Einhorn hatten eine Petition initiiert, die mehr als 81.000 Menschen unterzeichneten.

Auch in Österreich gibt es seit längerem die Forderung nach einer Steuersenkung bei Monatshygieneprodukten, die durch die Maßnahme in Deutschland nun wieder lauter wird. In Österreich sind Periodenprodukte sogar mit 20 Prozent besteuert. AktivistInnen des Frauenvolksbegehrens argumentieren, dass selbst ein Besuch in der Oper geringer besteuert sei als Tampons und Binden. Und das, obwohl der Opernbesuch freiwillig ist, die Periode aber nicht, schreibt das Frauenvolksbegehren, das sich für die Petition "Runter mit der Tamponsteuer" starkmacht.

Für Frauen gehören Periodenartikel somit durchaus zu den Produkten des tägliches Gebrauchs. In diese Kategorie fallen auch Lebensmittel, Medikamente und sogenannte "Druckwerke" wie Bücher und Zeitungen, die nur mit zehn Prozent besteuert sind. Der Steuersatz für Kulturveranstaltungen wie eben einen Opernbesuch wurde 2016 von 20 auf 13 Prozent gesenkt, ebenso für Eintrittskarten zu Sportveranstaltungen.

Auch die SPÖ fordert eine niedrigere Steuer auf Periodenprodukte. Die Preise für diese Produkte seien vor allem für junge Mädchen oder Frauen, die finanziell schlechtergestellt sind, ein Problem, sagt SPÖ-Frauenchefin Gabriele Heinisch-Hosek. Ein Gesetzesantrag, der eine Senkung auf zehn Prozent fordert, wurde im Finanzausschuss eingebracht. (red, 18.11.2019)