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Will weiter mitmischen: Donald Tusk.

Foto: REUTERS/Piroschka van de Wouw/File

Was Österreich mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit ins Haus steht, Schwarz-Grün nämlich, könnte bald schon auch in Europa Schule machen. Die Europäische Volkspartei (EVP), die derzeit bei ihrem Parteitag in der kroatischen Hauptstadt Zagreb einen neuen Chef sucht, will sich einen ökologischen Anstrich verpassen. Am Mittwoch soll der scheidende Ratspräsident Donald Tusk zum neuen Chef der europäischen Christdemokraten gewählt werden, tags darauf soll eine Resolution mit dem ambitionierten Titel "Vision der EVP für einen nachhaltigen Planeten" angenommen werden.

Die Wahl Tusks dürfte einer gemähten Wiese ähneln, der Pole, der von der oppositionellen Bürgerplattform (PO) ins Rennen geschickt wird, ist schließlich der einzige Kandidat. Und auch die ÖVP unterstützt den polnischen Ex-Premier.

Was die Klima- und Umweltagenden betrifft, bemüht sich die EVP um ein Alleinstellungsmerkmal. Waren es im bisher dominierenden Topos Migration die Rechtspopulisten, mit denen ÖVP, CDU und die anderen Mitglieder der Parteienfamilie um die Meinungshoheit ritterten, sind es nun die Grünen.

Hausverstand

Kern der konservativen Strategie ist deshalb der Appell an den Hausverstand: "Die Konsumenten und der Markt werden bestimmen, welche Lösungen machbar sind", heißt es in einem im Vorfeld des Kongresses präsentierten und von der APA gesichteten Papier. Findige Unternehmer und visionäre Wissenschafter sollen, wenn es nach der EVP geht, den Boden für eine künftige klimafreundliche Politik bestellen.

Darum wirbt die Partei auch für eine Idee, die noch lange nicht marktreif ist, die Wasserstofftechnologie nämlich.

Insgesamt zehn Stellvertreter sollen Tusk in Hinkunft dabei helfen, der bei der Europawahl abgestraften EVP wieder zu mehr Schwung zu verhelfen. Einer der Kandidaten: Johannes Hahn, Österreichs EU-Kommissar. (flon, 18.11.2019)