Mit einem sogenannten "Kamikaze-Auto" durchbrachen Menschen die Grenze zur spanischen Enklave Ceuta.

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Ceuta/Athen – Aktuell erreichen wieder vermehrt Menschen mit Booten die griechischen Inseln. Am Freitag, Samstag und Sonntag setzten 730 Personen von der türkischen Küste aus zu den Inseln im Osten der Ägäis über. Zudem hätten die griechische Küstenwache und die europäische Grenzschutzagentur Frontex 658 Personen auf See aufgenommen und in die griechischen Registrierungslager gebracht.

Das berichteten der griechische Sender ERT und die Nachrichtenagentur Ana-MPA am Montag unter Berufung auf die Küstenwache. Um die überfüllten Registrierungslager auf den Inseln zu entlasten, brachte die Einwanderungbehörde am Montagmorgen 179 Migranten aufs Festland.

In den Lagern der Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos leben zurzeit 36.000 Menschen. Diese Lager sind nur für 6.200 Menschen ausgelegt. Zudem sind rund 1.500 Menschen in kleineren Lagern und Wohnungen auf diesen Inseln untergebracht.

"Kamikaze-Auto" durchbrach Sperre in Ceuta

Auch an einem anderen Teil der EU-Außengrenze schafften es Menschen nach Europa. In der Nacht auf Montag durchbrach ein Kleintransporter mit mehr als 50 Personen von Marokko aus die Grenze zur spanischen Exklave Ceuta. Der Fahrer sei mit voller Geschwindigkeit durch die Grenzkontrollen in der Nähe von Tarajal gerast, berichtete die Nachrichtenagentur Europa Press unter Berufung auf Polizeiquellen.

Vier Migranten wurden dabei verletzt und in ein Krankenhaus gebracht. Bei den in das Fahrzeug gezwängten Menschen handelte es sich um 34 Männer, 16 Frauen und zwei Minderjährige aus Ländern südlich der Sahara. Der marokkanische Fahrer wurde festgenommen, berichtete die Zeitung "El Faro de Ceuta". Das Phänomen der "Kamikaze-Autos" gebe es bereits seit 2013, jedoch habe es sich bisher um kleinere Fahrzeuge mit wenigen Insassen gehandelt.

Spanien hat mit Ceuta und Melilla zwei Besitzungen in Nordafrika. In der Nähe der beiden Gebiete warten zehntausende Afrikaner auf eine Gelegenheit, in die EU zu gelangen. Meist versuchen sie den sechs Meter hohen doppelten Grenzzaun zu überwinden, der sie vom spanischen Territorium trennt. Dabei gibt es immer wieder Verletzte. Zuletzt war es Ende August rund 150 Migranten gelungen, über den Zaun zu klettern. (APA, 18.11.2019)