Die Anzahl der Anzeigen wegen Verstößen gegen das Nichtraucherschutzgesetz hielten sich in Wien in Grenzen.

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Wien – Während die ÖBB bekanntgaben, dass es spätestens ab 1. April auf allen Bahnsteigen ein absolutes Rauchverbot gibt, geht die Diskussion ums Rauchverbot in Gastrobetrieben und anderen öffentlichen Räumen weiter.

Wirte schielen etwa neidisch auf Casinos, die nach der Einführung des Rauchverbots sogenannte Nebenräume, in denen Rauchen weiterhin erlaubt ist, eingerichtet haben. In Filialen der Casinos Austria wurden entsprechende Raucherkammerln eingerichtet, bestätigt ein Sprecher dem STANDARD.

Keine Speisen, keine Getränke

Diese seien unterschiedlich groß, aber "nie riesig", und hätten denselben Charakter wie Raucherboxen auf Flughäfen. So wie in entsprechenden Nebenräumen in Hotels dürfen dort weder Speisen noch Getränke angeboten und genauso wenig konsumiert werden. Auch das Spielen ist dort nicht erlaubt.

Als Spielbank habe man die Möglichkeit zu solchen Räumen, wird seitens der Casinos betont. Diese befänden sich außerhalb der Gastrozonen, wo strenges Rauchverbot herrsche. Von den Gästen werde diese Möglichkeit "gut angenommen". Man habe zusätzlich auch eine "ganze Reihe von Freiflächen" adaptiert. Spurlos gehe die Umstellung dennoch nicht an den Betrieben vorüber, etwaige Umsatzeinbußen könne man aber noch nicht beziffern.

27 Anzeigen in Wien

Einzelne Gastrobetriebe versuchen indes, ihre Schanigärten zu attraktivieren. In der Branche herrscht aber weiterhin Unklarheit darüber, inwieweit man die zum Lokal gehörigen Freiflächen vor Wind und Wetter schützen darf. Wie viele Seiten der Freifläche konkret offenbleiben müssen, sei laut Gastroverband weiterhin nicht genau definiert.

Wie ein Sprecher des Wiener Marktamts gegenüber Ö1 betonte, seien Konstrukte wie ein Windfang mit einem Dach und drei Seiten jedenfalls nicht erlaubt. Nach zwei Wochen und 2000 Kontrollen verzeichneten die Behörden bisher 27 Anzeigen wegen Rauchens in Lokalen oder in Zelten davor. Vielfach wurde im Vorfeld von Wirten die Befürchtung geäußert, dass es vermehrt zu Anrainerbeschwerden aufgrund der erhöhten Lärmbelästigung kommen werde. Bisher gibt es diesbezüglich laut Wirtschaftskammer aber noch kein aussagekräftiges Stimmungsbild. (van, 18.11.2019)