Erst vor wenigen Wochen demonstrierte die Umweltorganisation Greenpeace vor der OMV-Zentrale in Wien gegen die Ausbeutung von Kohlenwasserstoffen unter anderem vor der Küste Neuseelands. Nun verkauft der Mineralölkonzern eine Mehrheitsbeteiligung an einem Ölfeld vor der Küste Neuseelands, bleibt aber im Gasgeschäft weiter aktiv.

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Wien – Die OMV hat einen weiteren Schritt beim Umbau ihres Portfolios gesetzt. Wie am Montag bekannt wurde, zieht sich Österreichs größter Industriekonzern aus der Ölförderung in Neuseeland zurück und will sich somit auch im Südpazifik hauptsächlich auf Gasförderung konzentrieren.

In Neuseeland ist die OMV seit Anfang 1990 aktiv. 2010 begann erstes Öl aus dem Maari-Feld zu fließen, das die OMV im Joint Venture mit Horizon Oil International (26 Prozent) und Cue Taranaki (fünf Prozent) ausbeutet. Nun stößt die OMV ihren Mehrheitsanteil von 69 Prozent an Jadestone Energy Inc ab, ein unabhängiges Öl- und Gasunternehmen mit Fokus auf die Region Asien-Pazifik.

Verkauf rückwirkend per 1. Jänner

Der Verkauf, der rückwirkend zum 1. Jänner 2019 gelten soll, bringt der OMV rund 50 Millionen Dollar, umgerechnet gut 45 Millionen Euro. Der Verkaufspreis unterliege „den üblichen Anpassungen beim Closing“, teilte die OMV am Montag schriftlich mit.

Im Vorjahr lag die durchschnittliche Produktion des veräußerten Assets bei rund 5000 Fass (je 159 Liter) Öläquivalent am Tag, weniger als ein Hundertstel der Gesamtproduktion. Die Gasfelder Maui und Pohokura mit zusammen 37.000 Fass Öläquivalent am Tag, die der OMV zurechenbar sind, will man weiter betreiben.

Kritik von Greenpeace

Dies hat am Montag bei Greenpeace für harsche Kritik gesorgt. Die Umweltorganisation, die sich seit längerem für einen Rückzug der teilstaatlichen OMV aus der Produktion klimaschädlicher Kohlenwasserstoffe einsetzt, sprach von einem „billigen Ablenkungsmanöver“. Noch heuer plane die OMV weitere Bohrungen vor der Küste und gefährde damit Blauwale und vom Aussterben bedrohte Maui-Delfine. (stro, 19.11.2019)