Weiter keine Entspannung für Huawei.

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Nutzer von Huawei-Smartphones müssen sich weitere drei Monate nicht um Updates des Android-Systems und Zugang zu Apps sorgen. Die US-Regierung verlängerte die Ausnahmeerlaubnis für bestimmte Geschäfte mit dem chinesischen Smartphone-Anbieter und Netzwerk-Ausrüster um weitere 90 Tage, wie das Handelsministerium am Montag in Washington mitteilte.

Zuletzt hatte die US-Regierung Mitte August einen solchen 90-Tage-Aufschub gesetzt und erklärt, dies solle betroffenen Kunden mehr Zeit geben, nach Alternativen zu suchen. Die erneute Verlängerung dürfte auch darauf ausgerichtet sein, die laufenden Handelsgespräche mit China nicht zu torpedieren.

Soll kleinen Providern helfen

Der chinesische Konzern Huawei ist ein führender Ausrüster von Mobilfunknetzen unter anderem in Europa und der zweitgrößte Smartphone-Anbieter der Welt. Die USA hatten Huawei im Mai – inmitten des Handelskrieges mit China – auf eine Liste von Unternehmen gesetzt, deren Geschäftsbeziehungen zu US-Partnern strengen Kontrollen unterliegen. Wer US-Terred,med,chnik an Huawei verkaufen oder transferieren will, muss eine Lizenz erwerben. Diese kann verweigert werden, wenn Sicherheitsinteressen berührt sind. Huawei wird von den USA verdächtigt, für China zu spionieren. Beweise dafür wurden bisher nicht öffentlich gemacht, Huawei weist die Vorwürfe zurück.

Der US-Regierung geht es bei der verlängerten Ausnahmegenehmigung auch darum, mögliche Ausfälle bei kleineren amerikanischen Mobilfunk-Anbietern in ländlichen Gegenden zu vermeiden, die ihre Netze mit Sendetechnik von Huawei bestückt hatten.

Keine neuen Android-Handys

Solange das Embargo gilt, kann Huawei keine neuen Smartphones veröffentlichen, auf denen Google-Dienste vorinstalliert sind. Das bedeutet am internationalen Markt einen erheblichen Nachteil, weil diese damit keinen Zugang zum Play Store und Services haben, die von zahlreichen Android-Apps genutzt werden. Geräte, die man vor dem Erlass der Sanktionen auf den Markt gebracht hat, kann man aber weiter aktualisieren.

Huawei arbeitet seit geraumer Zeit an einem eigenen System namens Harmony OS, das man – so keine Einigung erzielt werden kann – auch einmal als Android-Ersatz dienen soll. (APA, red, 18.11.2019)