Smartphone-Nutzer haben eine große Auswahl an Emojis.

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Die Besetzung hoher Posten in der Casinos Austria AG beschäftigt dieser Tage die österreichische Innenpolitik. Insbesondere die Vorgänge rund um die Bestellung des FPÖ-Politikers Peter Sidlo zum Vorstandsdirektor werfen zahlreiche Fragen auf.

"Gib a Ruh!"

Bei "Im Zentrum" sprach Ex-Finanzminister Hartwig Löger nun zur Causa. Thematisiert wurde dabei auch sein Kontakt zum damaligen FPÖ-Chef und Vizekanzler H.-C. Strache. Dieser bedankte sich in einer Textnachricht für Lögers "Unterstützung bezüglich Casag". Weil er sich über die Message "spontan geärgert", aber keine Zeit für eine längere Antwort gehabt habe, schickte Löger ein "Daumen nach oben"-Emoji zurück. Die Bedeutung dahinter, so sagt er: "Gib a Ruh!".

Damit fällt der einstige Verantwortliche für die Staatsfinanzen der Republik im Fach Emoji-Kunde glatt durch. Viele der in der privaten Kommunikation längst etablierten Symbole haben zwar verschiedene Bedeutungen. Um zu signalisieren, dass man mit einer erhaltenen Nachricht ganz und gar nicht einverstanden ist, bietet sich aber ausgerechnet der erhobene Daumen nicht an. Er signalisiert Zustimmung, manchmal auch sarkastisch gemeint, oder dient als kurze Bestätigung, etwa für einen Terminvorschlag.

Bessere Alternativen für "spontanen Ärger"

Dem entgegen steht der Daumen nach unten, der Ablehnung, Verärgerung oder Kritik signalisiert. Auch ein grantiges Gesicht – hiervon bietet die gut sortierte Emoji-Liste gleich mehrere abgestufte Varianten – bringt dies zum Ausdruck. Es hätte sich wohl am besten angeboten, um Lögers "spontanen Ärger" zu dokumentieren.

Lögers Neuinterpretation des dank Facebook weltweit anerkannten "Daumen nach oben"-Emojis sorgt jedenfalls in den sozialen Netzwerken für Erheiterung. Dort liefern Nutzer nun heitere Umdeutungen für allerlei bekannte Symbolbilder. (gpi, 19.11.2019)