Über Sydney hing am Dienstag ein dicker Rauchschleier wegen der Buschbrände. Wissenschaftler führen das unter anderem auf die erhöhten Temperaturen durch den Klimawandel zurück.

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Venedigs Bürgermeister Luigi Brugnaro machte den Klimawandel vergangenen Woche für das Ausmaß des Hochwassers in der Lagunenstadt verantwortlich, da der durchschnittliche Meeresspiegel 20 Zentimeter höher liege als vor 100 Jahren und weiter steige.

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New York – Der Oktober 2019 ist nach Messungen der US-Klimabehörde NOAA global der zweitwärmste Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880 gewesen. Die Durchschnittstemperatur über Land- und Ozeanflächen habe um 0,98 Grad Celsius über dem Durchschnittswert des 20. Jahrhunderts von 14 Grad gelegen, teilte die National Oceanic and Atmospheric Administration am Montag mit.

Das sei nur 0,06 Grad unter dem vom Oktober 2015 aufgestellten Rekord. Besonders warm war es nach Angaben der NOAA unter anderem in Spanien, Frankreich, Österreich, der Schweiz und Australien. Die stetige Erwärmung der Durchschnittstemperaturen wird als Zeichen des Klimawandels gewertet.

Wissenschafter gehen davon aus, dass der Klimawandel unter anderem das Problem der Buschbrände in Australien verstärkt. Normalerweise beginnt dort die Zeit der Buschbrände erst im Dezember – dieses Jahr ging es schon im Oktober los. In der Umgebung von der Millionenmetropole Sydney wird die Lage zunehmend bedrohlich. Über der Stadt hing am Dienstag ein dicker Rauchschleier. Die Behörden appellierten an die mehr als fünf Millionen Bewohner in der Region, "vorsichtig" zu sein. Menschen mit Atemproblemen wurde empfohlen, ihre Häuser und Wohnungen nicht zu verlassen.

Entspannung ist nicht ins Sicht. Für die nächsten Tage werden in den drei von den Bränden betroffenen Bundesstaaten weiterhin Temperaturen von deutlich mehr als 30 Grad und Windgeschwindigkeiten von bis zu 65 Stundenkilometern vorhergesagt. In Sydney war es am Dienstag 37 Grad heiß. In Australien, auf der anderen Seite der Erdkugel, beginnt gerade der Sommer.

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Ein Kookaburra-Vogel hockt auf einem gebrannten Baum nach einem Buschfeuer in Wallabi Point, New South Wales.
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Allein im Bundesstaat New South Wales, zu dem auch Sydney gehört, wüteten etwa 50 Feuer. Insgesamt kämpften 1400 Feuerwehrleute gegen die Flammen. Der Brand, der Sydney am nächsten liegt, befindet sich im Nationalpark Wollemi, etwa 100 Kilometer nordwestlich der Stadt. Dort sind laut Behörden bereits mehr als 138.000 Hektar abgebrannt.

Experten führten zudem auch die zunehmenden Fluten in Venedig auf den Klimawandel zurück, der den Meeresspiegel steigen lässt. Bürgermeister Luigi Brugnaro macht den Klimawandel ebenso verantwortlich: der durchschnittliche Meeresspiegel liege 20 Zentimeter höher als vor 100 Jahren und steige weiter. (red, APA, 19.11.2019)