Zähne noch und nöcher.

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Graz – Ein Polizeidiensthund hat vergangene Woche einen Bundesheer-Bediensteten in der Grazer Gablenzkaserne attackiert und schwer verletzt. Der Hund hatte sich während einer gemeinsamen Sprengstoffübung von Heer und Exekutive davongemacht und im Ellbogen des 57-Jährigen aus dem Bezirk Weiz verbissen. Dieser war gar nicht an der Übung beteiligt, sondern gerade in sein Büro gelaufen.

Die Landespolizeidirektion Steiermark bestätigte am Dienstag einen Bericht der "Kleinen Zeitung", wonach der Vorfall bereits am 13. November in Graz passierte. Der für das Stöbern ausgebildete Diensthund der Landespolizeidirektion Wien war im Bereich eines Fahrzeugs des Bundesheers gegen 11 Uhr im Übungseinsatz. Wie in den Ausbildungsrichtlinien für solche Einsätze vorgesehen, war der Hund nicht angeleint und trug auch keinen Maulkorb.

Hund interpretierte falsch

Die Übung auf dem Areal der Kaserne fand in Nachbarschaft zum Heereslogistikzentrum statt. Dort machte der 57-jährige Oststeirer gerade eine Fahrzeugprüfung und ging dann vermutlich wegen des Regens im Laufschritt in Richtung seines Büros. Das dürfte der Hund als Fluchtbewegung wahrgenommen haben: Er ging selbstständig vom Stöbern in den Schutzeinsatz über und verbellte den Mann. Durch Zurufe der Diensthundeführer und durch das Bellen des Hundes offenbar irritiert, ließ dieser einen Gegenstand fallen und dürfte laut schreiend wild gestikuliert haben, was der Diensthund offenbar als Angriff interpretierte, hieß es in einer Aussendung der Polizei am Dienstag.

Um diesen vermeintlichen Angriff abzuwehren, biss der Hund – wie in der Ausbildung vorgesehen und auch trainiert – dem Mann in den Arm. Die Bisswunden sollen bis zu fünf Zentimeter tief gewesen sein und stark geblutet haben. Der Bundesheer-Bedienstete wurde in ein Krankenhaus gebracht und versorgt. Bis auf Weiteres muss er zur täglichen Wundreinigung ins Spital. Die Polizei habe sich mittlerweile bei ihm gemeldet und für den Vorfall entschuldigt. Erhebungen wurden eingeleitet. (APA, 19.11.2019)