Am Flughafen Innsbruck beschlagnahmte die Polizei eine Waffe vom Rücksitz des Porsche des Tiroler SPÖ-Chefs Georg Dornauer.

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Vergangenen Samstag hat die Polizei ein Jagdgewehr aus dem Porsche des Tiroler SPÖ-Chefs Georg Dornauer beschlagnahmt, berichtet die "Kronen Zeitung". Dornauer soll das Auto im Parkhaus des Innsbrucker Flughafens abgestellt haben, um zu seinem Parteifreund Hans Peter Doskozil zum Parteitag ins Burgenland zu fliegen. Die Waffe ließ er laut dem Bericht auf dem Rücksitz liegen und das Fenster geöffnet. Für die Polizei ein Grund, das Gewehr zu beschlagnahmen.

Auf Twitter meldete sich Dornauer zu Wort und erklärte: "Am Wochenende ist mir ein Fehler unterlaufen, über den ich euch informieren möchte, bevor ihr es von anderen oder über die Medien erfahrt. Ich habe am vergangenen Samstag im Parkhaus des Innsbrucker Flughafens meine Jagdwaffe in der verschlossenen Tasche auf der Rückbank meines Fahrzeuges unbewusst hinterlassen und das Auto versperrt. Aus mir bislang unerklärlichen Gründen, war die hintere Rückscheibe geöffnet."

Waffe laut Protokoll der Polizei geladen

Strittig ist bislang, ob die Waffe geladen war. Nachdem Dornauer und sein Anwalt am Mittwoch Akteneinsicht nehmen konnten, bestätigt sein Rechtsvertreter, dass die Polizisten zu Protokoll gegeben haben, eine geladene Waffe im Auto des Politikers sichergestellt zu haben. Dornauer könne sich dies aber nicht vorstellen, da es "gegen seine Usancen" sei. Nun wird das behördliche Ermittlungsverfahren Klarheit bringen müssen.

In der Zwischenzeit bleibt das gegen ihn verhängte, vorübergehenden Waffenverbot aufrecht. Für das Vergehen könnte eine Geldstrafe von bis zu 3.600 Euro fällig werden sowie der Einzug der Waffenbesitzkarte.

BH ermittelt, Dornauer wendet sich an Staatsanwaltschaft

Konkret muss nun die BH Innsbruck in einem Ermittlungsverfahren entscheiden, ob das von der Polizei ausgesprochene vorübergehende Waffenverbot aufrecht bleibt oder nicht – dies werde bescheidmäßig festgestellt, hieß es. Sollte das Waffenverbot bestätigt werden, gelte die Maßnahme unbefristet. Außerdem habe ein bescheidmäßig bestätigtes Waffenverbot im jagdrechtlichen Sinn den Entzug einer Jagdkarte zur Folge – Dornauer ist Jagdleiter in seiner Heimatgemeinde Sellrain.

Dornauer und sein Anwalt haben im Gegenzug eine Sachverhaltsdarstellung wegen Verletzung der Amtsverschwiegenheit bei der Staatsanwaltschaft eingebracht. Offenbar seien nämlich aus Polizeikreisen Informationen an das zuerst berichtende Medium weitergegeben worden, so der Anwalt des Politikers. Auch wenn es sich bei Dornauer um eine Person des öffentlichen Interesses handle, sei ein solchen Vorgehen nicht zu akzeptieren. (red, APA, 20.11.2019)