Andreas Brandstetter, CEO der Uniqa Group, kündigt für 2020 eine Straffung der Konzernstruktur an.

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Wien – Die Raiffeisen-nahe Uniqa-Versicherung verpasst sich eine neue Konzernstruktur. Geplant ist, wie der Konzern am Dienstag spätabends bekanntgab, die drei großen Gesellschaften am Standort Österreich, nämlich die börsennotierte Uniqa Insurance Group sowie ihre beiden Tochtergesellschaften Uniqa Österreich und Uniqa International, in einer Gesellschaft zusammenzuführen, also zu fusionieren. "In Zeiten eines wirtschaftlich herausfordernden Umfelds und eines stärkeren Wettbewerbs wollen wir deutlich kundenorientierter, schlanker und effizienter werden", begründet Konzernchef Andreas Brandstetter diesen Schritt.

Die Anzahl der Vorstandsmitglieder in den drei Gesellschaften, die bereits 2016 von 22 auf elf Personen reduziert wurde, wird auf neun verkleinert. Aufgrund der sich rasch ändernden Bedürfnisse von Privat-, Gewerbe- und Industriekunden wird es im neuen Vorstand drei Bereiche für "Kunde & Markt" geben: "Österreich", "Bankvertrieb Österreich" sowie "International". Sie werden von sechs Vorstandsmitgliedern mit Gruppenfunktionen unterstützt.

Andreas Brandstetter, 50, seit 2011 CEO, bleibt an der Konzernspitze.

Wolfgang Kindl (Kunde & Markt International), 53, seit 2011 CEO von Uniqa International.

Peter Humer (Kunde & Markt Österreich), 48, seit 2009 Landesdirektor von Uniqa Salzburg und seit 2017 Mitglied des Vorstands von Uniqa Österreich.

Klaus Pekarek (Kunde & Markt Bankvertrieb Österreich), 62, seit 2009 CEO der Raiffeisen Versicherungen AG und seit 2016 Mitglied des Vorstands von Uniqa Österreich.

Peter Eichler (Personenversicherung), 58, seit 1998 Mitglied des Vorstands von Uniqa Österreich.

Kurt Svoboda (Finanzen & Risikomanagement), 52, seit 2011 Mitglied des Vorstands der Uniqa Group und seit 2017 Chef von Uniqa Österreich. Zur Erinnerung: Svoboda war als Uniqa-Österreich-Chef Hartwig Löger nachgefolgt, den es als Finanzminister unter Türkis-Blau in die Politik zog.

Wolf Gerlach (Operations), 40, seit 2012 Mitglied des Vorstands von Uniqa Rumänien und seit 2016 Mitglied des Vorstands von Uniqa Ungarn.

Erik Leyers (Data & IT), 49, seit 2015 Mitglied des Vorstands von Uniqa Österreich und seit 2016 Mitglied des Vorstands der Uniqa Group.

René Knapp (HR & Marke), 36, seit 2007 bei Uniqa und seit 2015 Head of Actuarial & Risk Management.

Sabine Usaty, Andreas Kößl, Zoran Visnjic und Johannes Porak scheiden mit Jahresende aus ihren Vorstandsfunktionen bei Uniqa Österreich beziehungsweise Uniqa International aus, übernehmen aber weiterhin leitende Funktionen im Konzern. Vorbehaltlich sämtlicher Genehmigungen soll die Fusion bis Ende September 2020 abgeschlossen sein.

Bereits im Jahr 2013 – vor der damaligen Mega-Kapitalerhöhung mit starker Streubesitzerhöhung – und später 2016 war die Struktur gestrafft worden.

Mit einem Ergebnis vor Steuern von 214,7 Millionen Euro für die ersten neun Monate 2019 hat Uniqa das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr (209,6 Millionen Euro) um 2,4 Prozent übertroffen. Der um den einmaligen Veräußerungsgewinn aus dem Verkauf der Anteile an der Casinos Austria AG in der Höhe von 47,4 Millionen Euro bereinigte Vorjahreswert lag bei 162,2 Millionen Euro. Somit stieg das bereinigte Ergebnis gegenüber dem Vorjahr um 32,4 Prozent.

Im Gesamtjahr 2019 erwartet Uniqa ein leichtes Wachstum des Gesamtprämienvolumens von ungefähr einem Prozent. In der Schaden- und Unfallversicherung wird ein Prämienwachstum von rund zwei Prozent und in der Krankenversicherung ein deutliches Prämienplus von etwa drei Prozent erwartet. In der Lebensversicherung hingegen wird angesichts des anhaltenden Niedrigzinsumfeldes und der gedämpften Nachfrage nach langfristigen Vorsorgeprodukten von einer weiteren Prämienreduktion ausgegangen. (Claudia Ruff, 20.11.2019)