Nach allen Gruppenspielen, Playoffs und Endrunden geht es um diesen Pokal.

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Neben Belgien und Italien sollte man England auf der EM-Rechnung haben. Harry Kane (zwölf Tore) war bester Schütze in der Qualifikation.

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Frage: Welche Länder sind fix für die EM-Endrunde 2020 qualifiziert, die von 12. Juni bis 12. Juli 2020 in elf europäischen Städten und einer asiatischen (Baku) gespielt wird?

Antwort: 20 der 24 EM-Teilnehmer stehen seit Mittwoch fest.

Topf 1: England, Belgien, Italien, Ukraine, Spanien, Deutschland.

2: Frankreich, Kroatien, Polen, Schweiz, Niederlande, Russland.

3: Portugal, Türkei, Österreich, Dänemark, Schweden, Tschechien.

4: Finnland, Wales.

Frage: Wie wird sich das Teilnehmerfeld komplettieren?

Antwort: Vier Playoff-Sieger aus der relativ jungen Nations League füllen noch den vierten Topf auf. Die Zusammensetzung der vier Playoff-Pools mit je vier Teams ist praktisch nicht nachvollziehbar, sie ergibt sich aus Resultaten der Uefa Nations League. Da wird auf Teufel komm raus nachgerückt und ausgelost (am Freitag). Fix ist, dass aus jedem Pool der Sieger die EM erreichen wird.

Frage: Und der Playoff-Modus?

Antwort: In jedem Vierer-Pool werden Halbfinale (26. März 2020) und Finale (31. März) in jeweils nur einem Spiel entschieden. Da ist natürlich der Heimvorteil sehr wichtig. Verwirrend: Die Zusammensetzung der Pools wird zumindest teilweise erst am Freitag per Auslosung bestimmt.

Frage: Lässt sich über die vier Playoff-Pools aktuell etwas sagen?

Antwort: Aber sicher. Pool A setzt sich aus Island und drei des Quartetts Bulgarien/Israel/Rumänien/Ungarn zusammen. In Pool B steht das Halbfinale fest: Bosnien-Herzegowina – Nordirland, Slowakei – Irland. In Pool C tritt Norwegen gegen Serbien an, Schottland trifft den Verbliebenen des Quartetts Bulgarien/Israel/Rumänien/ Ungarn. In Pool D steht das Halbfinale fest: Georgien – Weißrussland, Nordmazedonien – Kosovo. Auch einer dieser vier Außenseiter wird also die Endrunde schmücken.

Frage: Was hat das alles für Österreich zu bedeuten?

Antwort: Österreich bekommt jeweils einen Gruppengegner aus den Töpfen 1, 2 und 4. Die fünf anderen Teams aus Topf 3 (Titelverteidiger Portugal, die Türkei, Dänemark, Schweden, Tschechien) kommen nicht als Gruppengegner infrage. Auch Belgien, Russland und Dänemark, alle drei schon fix in EM-Gruppe B, sind als österreichische Gegner auszuschließen. Die Endrunden-Auslosung steigt am 30. November in Bukarest.

Frage: Moment! Das Playoff um die letzten vier EM-Tickets wird doch erst im März gespielt. Könnte da nicht das Playoff nachträglich noch die Zusammensetzung von Endrunden-Gruppen verändern?

Antwort: Nein. Wie die Uefa bestätigte, ist keine gesonderte Veranstaltung nach Abschluss der Play-offs notwendig. Alle Entscheidungen für den Spielplan des Turniers können demnach nach Auslosung des Play-offs gezogen werden.

Frage: Weiß man darüber hinaus schon vor der Auslosung etwas über die EM-Gruppen?

Antwort: Schon jetzt steht wie gesagt fest, dass Belgien in Gruppe B auf die beiden Co-Gastgeber Russland und Dänemark trifft. Da kommt bloß noch ein Land aus Topf 4 dazu. Die Ukraine und die Niederlande sind in Gruppe C gesetzt. Und Spanien trifft in Gruppe E garantiert auf den Playoff-Sieger aus Pool B, in dem Spaniens Co-Gastgeber Irland spielt.

Frage: Da brummt einem ja der Schädel. Wem ist das denn eingefallen?

Antwort: Erfinder der paneuropäischen EM ist der ehemalige Uefa-Präsident Michel Platini. Sinn der Playoff-Einführung sollte sein, den relativ neuen Nations-League-Bewerb aufzuwerten.

Frage: Wer hat in der Qualifikation besonders beeindruckt, wer ist bei der EM zu favorisieren?

Antwort: Im Gegensatz zur EM 2016, bei der die Niederlande (Europameister 1988), und zur WM 2018, bei der Italien und die Niederlande fehlten, sind alle Großen dabei. Griechenland, der Europameister 2004, fehlt, ist aber längst kein Großer mehr. In der Quali haben mit je zehn Siegen Belgien (40:3-Tore) und Italien (37:4) besonders beeindruckt. (Fritz Neumann und Alexander Fuchs, 20.11.2019)