Nordkoreanische Soldaten beobachten suedkoreanische Militärs: Nun steht der Abzug einer US-Brigade im Raum.

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Seoul/Washington – Die USA erwägen einem Zeitungsbericht zufolge den Abzug von bis zu 4.000 Soldaten aus Südkorea, sollte sich der Verbündete nicht stärker an deren Stationierungskosten beteiligen. Die USA bereiteten sich demnach darauf vor, eine Brigade abzuziehen, sollten die Verhandlungen nicht so laufen wie von Präsident Donald Trump gewünscht, schrieb die südkoreanische Zeitung "Chosun" am Donnerstag.

Die Zeitung berief sich dabei auf einen Diplomaten in Washington. Der Streit war diese Woche öffentlich geworden, als die USA Gespräche mit Südkorea über die Finanzierung ihrer dort stationierten Soldaten platzen ließen. Nach Angaben aus Seoul fordern die USA von Südkorea bis zu fünf Milliarden Dollar pro Jahr, mehr als das fünffache des derzeitigen Betrags.

Zur Abschreckung Nordkoreas gedacht

Derzeit sind rund 28.500 US-Soldaten in Südkorea. Eine Brigade umfasst üblicherweise 3.000 bis 4.000 Soldaten. Die Truppe dient zur Abschreckung Nordkoreas, da es auch fast sieben Jahrzehnte nach dem Korea-Krieg noch immer keinen Friedensvertrag zwischen den beiden koreanischen Staaten gibt. Das Bündnis mit Südkorea ist eine der wichtigsten Militärallianzen der USA in Asien. Berichte über Unstimmigkeiten zwischen den beiden Partnern sind selten.

US-Verteidigungsminister Mark Esper sagte am Donnerstag, ihm seien keine Pläne über einen möglichen Abzug von 4.000 seiner Soldaten aus Südkorea. (APA, Reuters, 21.11.2019)