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US-Präsident Trump stärkt seinem Noch-Außenminister Mike Pomepo den Rücken und kündigt – im Fall seiner Kandidatur – einen Erdrutschsieg in Kansas an.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/Drew Angerer

Washington – US-Präsident Donald Trump hat Rücktrittsgedanken seines Außenministers Mike Pompeo bestätigt. Trump sagte am Freitag im Fernsehsender Fox News, dass er einen Rücktritt Pompeos unterstützen würde, wenn dieser bei der Wahl 2020 in seinem Heimatstaat Kansas für den US-Senat kandidieren wolle. Pompeo habe ihm gesagt: "Schau, ich würde lieber bleiben wo ich bin", berichtete Trump. Kansas liege Pompeo aber sehr am Herzen.

Trumps Äußerungen sind die erste offizielle Bestätigung von Gerüchten über eine mögliche Senatskandidatur Pompeos. Der Außenminister hat sich bisher nicht klar dazu geäußert. Er war zuletzt allerdings mehrfach nach Kansas gereist und hat dortigen Medien immer wieder Interviews gegeben.

Erdrutschsieg

Nach Angaben des US-Präsidenten erwägt Pompeo eine Kandidatur, um den Senatssitz der Republikaner zu sichern. Trump fügte hinzu, dass Pompeo einen "Erdrutschsieg" einfahren würde, "weil sie ihn in Kansas lieben".

Der Bundesstaat Kansas ist seit Jahrzehnten fest in republikanischer Hand, zuletzt wurde dort 1932 ein Demokrat in den Senat gewählt. Bei der Wahl im November 2020, bei der sich Trump um eine zweite Amtszeit bewirbt, scheint das Rennen aber offener zu sein. 2018 wählten die Bürger in Kansas einen demokratischen Gouverneur und für die Senatskandidatur der Republikaner bewirbt sich unter anderem Kris Kobach, der als Hardliner in der Einwanderungspolitik gilt und gemäßigte Wähler wohl eher abschrecken dürfte.

Erzkonservativer aus Tea-Party

Der 55-jährige Pompeo, der der erzkonservativen Tea-Party-Bewegung entstammt, hatte den Bundesstaat Kansas schon ab 2011 als Abgeordneter im US-Repräsentantenhaus vertreten. 2017 ernannte Trump ihn dann zum Direktor des Auslandsgeheimdienstes CIA. Nach dem Rauswurf von Rex Tillerson wurde Pompeo im März 2018 Außenminister.

Pompeo ist ein enger Vertrauter des US-Präsidenten und positioniert sich stets demonstrativ loyal zu Trump. Zuletzt war aber auch er in der Ukraine-Affäre unter Druck geraten. Der US-Spitzendiplomat Gordon Sondland gab am Mittwoch im US-Kongress an, er habe Pompeo und Vizepräsident Mike Pence über Trumps Bemühungen auf dem Laufenden gehalten, Druck auf die Ukraine auszuüben. "Jeder war eingebunden", sagte der US-Botschafter bei der EU.

US-Vizepräsident Pence zu Überraschungsbesuch im Irak

US-Vizepräsident Mike Pence ist indes am Samstag zu einem unangekündigten Besuch in den Irak gereist. Auf dem Programm stünden Gespräche unter anderem mit Ministerpräsident Adel Abdel-Mahdi und Parlamentspräsident Mohammed al-Halbusi, hieß es aus irakischen Regierungskreisen. Pence besuche auch im Irak stationierte US-Soldaten.

Vor elf Monaten hatte US-Präsident Donald Trump seinen bisher einzigen Truppenbesuch im Irak abgehalten. Der Besuch von Vize-Präsident Pence fällt inmitten großer Proteste in dem ölreichen arabischen Land. Seit Anfang Oktober kommt es zu Massendemonstrationen gegen die Regierung. Rund 330 Menschen kamen dabei bereits ums Leben. (red, APA, 23.11.2019)