In der Pension Enzian in St. Jakob in Defereggen lagert das Gold der FPÖ.

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Bisher dachte man eigentlich immer, das freiheitliche Parteimotto laute „Euer Geld für unsere Leut“. Dem ist aber nicht so. Denn, so wurde in den vergangenen Tagen klar, die FPÖ hortet in ihrem enzianblauen Nibelungenschatz neben eitel Geld auch eitel Gold, und davon nicht wenig. Offenbar hört sie auf alle Vermögensberater, welche der Risikominimierung wegen zu einer breiten Streuung der Anlagen raten. Gut so. Die FPÖ ist ja schließlich auch nicht auf der Nudelsuppe dahergeschwommen.

Ob die Freiheitlichen neben Geld und Gold noch andere Aktivposten ihr Eigen nennen, darüber ließe sich trefflich spekulieren. Vielleicht hat Herbert Kickl in seiner Ministerialzeit nächtens edle Geschmeide, Smaragde und Diamanten in den verborgensten Mauselöchern des Innenministeriums verscharrt. Vielleicht hat man H.-C. Straches legendärer Drei-Finger-Bestellung zu Unrecht die Bedeutung des Kühnengrußes unterschoben, während er in Wahrheit im nachbörslichen Handel drei Anteilsscheine an einem Investmentfonds von Warren Buffett orderte.

Allgemeinwohl

Aber wie auch immer: Hauptsache ist, dass das FPÖ-Vermögen unserem Allgemeinwohl zugutekommt. Wie uns Dominik Nepp, ein Politiker, dem man schon aufgrund seines Namens vertraut, versichert, ist die ganze Knete nur dafür da, dass der Bestand der FPÖ auch nach einer neuen Finanzkrise gewährleistet wäre. Eine Gewissheit, die Goldes wert ist. (Christoph Winder, 24.11.2019)