ÖTV-Kapitän Stefan Koubek (re.): "Wenn man die Rankings anschaut, sieht es nicht schlecht aus für uns."

Foto: APA/Gindl

Madrid – Keine weite Anreise, dafür ein Heimspiel hat am Sonntag in Madrid die Auslosung für die Daviscup-Qualifikationsrunde 2020 für Österreich gebracht. Das ÖTV-Team empfängt am 6. und 7. März 2020 im Spiel um das lukrative Finalturnier Uruguay. Das bisher einzige Duell der beiden Nationen hat Österreich, angeführt damals noch von Thomas Muster, 1994 in Montevideo mit 3:2 gewonnen.

Man darf gespannt sein, ob Dominic Thiem zur Verfügung steht. Denn eigentlich wäre wegen des Terminkalenders ein Auswärtsmatch in Süd- oder Nordamerika für den 26-jährigen Weltranglisten-Vierten von der Anreise her weit angenehmer gewesen. Thiem spielt ja in der Woche danach in Indian Wells, wo er Titelverteidiger ist und 1.000 Punkte auf dem Spiel stehen.

Rein vom Los her ist Österreich aber auch ohne Thiem keinesfalls Außenseiter. Der aktuell mit Abstand beste Spieler aus Uruguay ist Pablo Cuevas als 45., Nummer zwei im Einzelranking ist Martin Cuevas (ATP-525.). Mit dem Heimvorteil im Rücken sollte die Hürde machbar sein. Das hatte man aber auch dieses Jahr im Heimspiel gegen Chile gemeint. Dann ist Thiem erkrankt und ausgefallen und Österreich verlor knapp mit 2:3.

Spiel auf Hartplatz

"Wenn man die Rankings anschaut, sieht es nicht schlecht aus für uns", sagte ÖTV-Kapitän Stefan Koubek. Immerhin gäbe es ein Heimspiel. "Die Chance darauf war ja nicht sehr groß. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit den Fans im Rücken diese Hürde meistern werden. Aber im Daviscup kann immer alles passieren, das hat die Vergangenheit gelehrt." Gleich nach der Auslosung kontaktierte der ehemalige Weltklasse-Spieler seine Akteure. Und schon ist die Tendenz zu Hartplatz durchgesickert.

"Nicht nur, weil Cuevas ein Sandplatz-Spezialist ist, tendieren wir zu Hardcourt. Sondern vor allem, weil in der Woche darauf das 1000er-Turnier in Indian Wells auf Hardcourt gespielt wird. Wir sind zwar immer noch eine Sandplatznation, aber mittlerweile sind alle Spieler auch auf Hardcourt super drauf." Hinzukommt freilich auch, dass das Verlegen eines Sandplatzes in die Halle beträchtlich höhere Kosten verursacht.

ÖTV-Geschäftsführer Thomas Schweda nahm bereits am Sonntag Kontakt mit allen Landesverbänden auf, um so rasch wie möglich den Schauplatz festzulegen. Schon am 9. Dezember hat der Internationale Tennisverband (ITF) die Deadline ausgeschrieben. Favorit scheint aktuell das VAZ St. Pölten. Da die Halle aber nicht den Weltgruppen-Vorgaben entspricht, weil sie nicht hoch genug ist, bräuchte man eine Ausnahmeregelung der ITF. "Wir haben zwar nicht viel Zeit, um die Werbetrommel zu rühren und unseren Sport zu promoten. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir den Fans im März ein Rambazamba bieten können", sagte Schweda in einer ÖTV-Aussendung. (APA, 24.11.2019)