Es begann in China mit hohen Förderungen für Elektroautos: Eine Zeit lang sah es so aus, als würde kein Autohersteller mehr überleben, der nicht auch eine große Menge Elektroautos baut. Plötzlich fuhren die Chinesen ihre Förderungen für Elektroautos zurück, und schon hieß es, das Elektroauto sei tot, jetzt käme eher die Brennstoffzelle, eigentlich bevorzuge man überhaupt eher diese.

Foto: APA/dpa/Arne Dedert

Es müssen Strategien entwickelt werden

Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Der Verbrennungsmotor wird noch einige Jahre in Produktion bleiben und noch Jahrzehnte in Kundenhand. Der Elektromotor wird mehr oder weniger schnell zum Standardantrieb von Personenwagen werden. Die Wasserstoff-Brennstoffzelle wird in Bereichen hoher Gewichte, große Reichweiten und hoher Geschwindigkeiten an Bedeutung zunehmen. Wie schnell diese Entwicklung vonstattengehen wird, weiß niemand. Entscheidungsträger bei den Autoherstellern sollten es aber wissen, sie müssen Strategien entwickeln, zum Wohle des Unternehmens und ihrer Mitarbeiterschaft.

In Europa zwingen die Abgas- und Verbrauchsvorschriften die Hersteller in Richtung Elektrifizierung des Antriebs und zum Elektroauto, weil bei Überschreitung der Limits ruinöse Strafzahlungen drohen. Welcher Technologie sich die Entscheidungsträger bedienen, ist freigestellt. Sie müssen die Autos, die sie für gut befinden, aber auch verkaufen. Erstmals seit langem bestimmen nicht allein kurzfristige Gewinnerwartungen das große Autogeschäft, sondern technologische Entscheidungen, die auf zehn Jahre oder sogar viel länger wirken. (Rudolf Skarics, 25.11.2019)