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New York – Große Ernüchterung bei Herausgebern von Nachrichtenmedien ortet eine aktuelle Studie: In einem Bericht des Tow Center for Digital Journalism der Columbia Journalism School sprechen sie vom "Ende der Plattform-Ära". Der Glaube, dass große Technologieplattformen zu einem bedeutenden Werbeumsatz für Herausgeber führen könnten, sei eine "Blase" und eine "Ablenkung" gewesen.

Der Optimismus, der noch 2018 geherrscht habe, sei geringer geworden. Zwar würden sich Herausgeber weiterhin auf eine Vielzahl von Plattformen verlassen, mehr denn je würden sie aber ihrem erhöhten Misstrauen Ausdruck verleihen. Es gebe starke Anzeichen dafür, dass sie sich vom Vorrang für das Publizieren in sozialen Medien abwenden. Viele Herausgeber bereuen laut den Interviews für den Bericht, dass sie auf sich die Marke verwässernden "Social Content" konzentriert haben.

Dabei sei das Kernpublikum unterschätzt worden. Viele Herausgeber würden sich nun erneut ihren loyalsten Lesern zuwenden. In der Geschäftsperspektive bedeute das eine Diversifizierung der Leserumsätze durch beispielsweise Events und Mempership-Programme. (red, 25.11.2019)